Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Projektes OpenServ4P entwickeln die Projektpartner eine Plattform für internetbasierte Services, mit deren Hilfe bestehende Produktionsanlagen zu Industrie 4.0-fähigen Anlagen aufgerüstet werden können. Dazu ist eine Hardware- und Software-Architektur erforderlich, die einen Zugriff auf die unterschiedlichen Produktionsressourcen (Maschinen und Anlagen verschiedener Hersteller) sowie eine entsprechende Datenübertragung und -auswertung ermöglicht. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, um industrielle Echtzeit-Produktionsplanung, Risikomanagement sowie vorausschauende Instandhaltung und integrierte Qualitätssicherung als Dienstleistung anzubieten.
Der Wunsch der klassischen Unternehmensbereiche nach mehr Flexibilität zur Ausrichtung auf interne und externe Kundenwünsche erfordert Innovationen seitens der internen IT. Die Voraussetzungen dafür sind agile und schnelle Arbeitsweisen sowie crossfunktionale Entwicklungsteams. Aus diesen Grund wurde die Digitalmanufaktur Mitte 2018 im IT-Bereich der MAN Truck & Bus AG gegründet, aber auch um die Mitarbeiter mit neuen Arbeitsweisen und Denkmustern zu befähigen.
Die flexible Fertigung in wandelbaren Produktionssystemen im Zuge der Entwicklungen zur vierten industriellen Revolution stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Im Forschungsprojekt BaSys 4.0 arbeitet das DFKI an Ansätzen für eine offene Softwareplattform, die diese Herausforderungen adressieren. Aus den Anforderungen wurden vier Grundprinzipien abgeleitet, die in eine erste Referenzimplementierung für eine fähigkeitsbasierte Fertigungssteuerung eingeflossen sind und in einem Demonstrator in enger Zusammenarbeit mit dem Automobilzulieferer ZF umgesetzt wurden.
Open-Source-Technologien spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Entwicklung von Automatisierungssystemen. Sie ermöglichen neue Geschäftsmodelle und gelten sowohl für etablierte Firmen als auch für Start-Ups als Wettbewerbsfaktor. Um Plattformen wie das Betriebssystem Robot Operating System (ROS) oder Konzepte zur vereinfachten Hardware-Entwicklung möglichst schnell als Standard in den laufenden Produktionsbetrieb überführen zu können, arbeitet das Fraunhofer IPA gemeinsam mit führenden Industrieunternehmen und internationalen Forschungszentren zusammen.
Mit cloudbasierten as-a-Service-Plattformen können Unternehmen sich Wettbewerbsvorteile sichern: durch smarten Service entstehen neue Geschäftsmodelle und Kundenbeziehungen. Dies geschieht in einem Praxisbeipiel durch das Zusammenführen von vorhandenem Expertenwissen auf KI-gestützten Plattformen. APaaS bilden außerdem die Brücke zwischen Legacy-Systemen und intelligenten Assistenzsystemen.
In den kommenden Jahren wird die Automatisierung der Prozesse im Vergleich zu heute deutlich voranschreiten. Dieser Artikel zeigt, wie sich die Veränderungen bei der Entwicklung von Softwareapplikation der letzten Jahrzehnte auf die Prozessautomatisierung ausgewirkt haben und wie sich diese Erfahrungen auf die Plattformen zur Prozessautomatisierung 4.0 übertragen lassen, um neue Potenziale der Digitalisierung zu erschließen.