Dirk Werth, Chefredakteur IM+io
Dr. Dirk Werth ist seit 2016 Chefredakteur der IM+io. In der Kolumne „MehrWerth“ schreibt er in pointierter Form Meinungsbeiträge zum Schwerpunktthema des Heftes und stellt diese zur Diskussion.
Oliver Luksic, Mitglied des Bundestages
Es ist wichtig, dass sich Wissenschaftler in die politischen Debatten einbringen. Welche politischen Entscheidungen dann im nächsten Schritt aus den gewonnenen Erkenntnissen abgeleitet werden, muss aber im Verantwortungsbereich der Politik liegen. Die Transparenz und Trennung der Verantwortlichkeiten zwischen Wissensgenerierung und politischen Entscheidungen ist enorm wichtig, auch für die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen, sagt Oliver Luksic als erfahrener Politiker in Land und Bund.
August-Wilhelm Scheer, Scheer Holding
Kopernikus wurde im 16. Jahrhundert angesichts seines heliozentrischen Weltbildes belächelt. Galileo Galilei, der wissenschaftlich belegte, dass sich die Erde um die Sonne dreht, musste vor der Inquisition der römisch-katholischen Kirche der angeblichen Irrlehre abschwören. Wissenschaft und Macht beziehungsweise Wissenschaft und Politik standen oft in einem problematischen Spannungsverhältnis. Heute gestaltet sich das Spannungsverhältnis weniger dramatisch, aber es bleibt die Frage, wie die Politik mit wissenschaftlichen Erkenntnissen umgehen sollte, um den modernen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.
Andreas Weigend, Experte für Big-Data, Social-Mobile Technologie und Konsumerverhalten
In der Frage der wissenschaftlichen Politikberatung sieht Andreas Weigend Verbesserungspotenzial aus seiner Erfahrung im Digitalrat der Bundesregierung: Es brauche hier informellere Wege, die mehr erreichen als Gremienarbeit. Den Stand der Digitalisierung in Deutschland sieht Weigend auch bei weitem nicht so negativ, wie er oft dargestellt wird. Jedoch stehe der Deckmantel der Privatsphäre anders als in den USA zu oft im Wege. An den Deutschen hafte ein Mentalitätsproblem diesbezüglich.
contextflow, Hildo Lamb, Willem Grootjans, Stefan Romeijn, Leiden University Medical Center
Künstliche Intelligenzen, wie die contextflow KI-Software, sind im Klinikalltag bereits angekommen. Mit zunehmendem Arbeitsaufwand für die Radiologen hilft die künstliche Intelligenz nicht nur bei der Analyse der Röntgenbilder, sondern entlastet auch die Radiologen entscheidend. Das Ergebnis: Besseres Erkennen von Anomalien bei Patienten und höhere Arbeitszufriedenheit bei den Radiologen.
Britta Hilt, Richard Martens, IS Predict GmbH
Der Einsatz künstlicher Intelligenz birgt für die Industrie große Potenziale. Sei es eine Kostenreduktion beim Betrieb energieintensiver Maschinen, wie zum Beispiel Öfen oder Trocknern, oder die Vermeidung von Minderqualität in komplexen Produktionsprozessen – KI erfährt vielseitige Einsatzmöglichkeiten.