Vom Rasen ins Netz

Irmhild Plaetrich, Redakteurin IM+io, im Gespräch mit Tim Hollinger und Walter Thorn, SV Hellas 05 Bildstock
Noch bis 2016 wurden Spielermeldungen und Spielertransfers bei Amateur-Fußballvereinen per Post und/oder Fax durchgegeben. All das änderte sich mit der Einführung des DFB Net durch den Deutschen Fußballbund, dem auch die Landesverbände angeschlossen sind. Unterdessen werden Passanträge im DFB Net online beantragt und als digitale Dokumente inklusive Spielerfotos hinterlegt. Spielertransfers werden online gemeldet, ebenso wie die Spieler für ein Match und die Spielberichte im Nachgang. Beim SV Hellas 05 Bildstock konnte man die neuen Herausforderungen gut meistern, da man im Vorstand digital-affine Mitglieder hatte. Aber für 80 Prozent der Vereine im Saarland waren diese digitalen Anforderungen zunächst kaum oder gar nicht umzusetzen, weil weder das Know-how noch die technische Ausstattung vorhanden waren. Unterdessen profitieren aber alle Vereine von der neuen digitalen Effizienz.

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Das Ticket zur Digitalisierung

Dirk Mazurkiewicz, Hochschule Koblenz
Die Zukunft des Sportmarketings und der Faninteraktion verspricht eine Fusion von B2B- und B2C-Mechanismen, indem Vereine zu regionalen Marktplätzen werden und die Individualisierung sowie Automatisierung im Mittelpunkt stehen. Sowohl im Geschäfts- als auch im Kund:innenumfeld werden datengetriebene Lösungen wie das CRM-System immer bedeutender, wobei die Technologie eine nahtlose Integration zwischen Sponsoren, Fans und Vereinen ermöglicht. Zukünftige Entwicklungen werden voraussichtlich von KI-gestützten Bonussystemen und personalisierten Interaktionen geprägt sein, die über die Grenzen des reinen Sporterlebnisses hinausgehen. In diesem sich wandelnden Umfeld wird die App zur zentralen Plattform, die Entertainment, E-Commerce und persönliche Ansprache vereint, um das Fanerlebnis zu optimieren.

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Die Kraft der Innovation

Lea Schüpbach und Katrin Camenzind, Sensopro
​​Einmal innovativ zu sein, reicht nicht. Wer mit einer Erfindung auf den Markt kommt, steht eigentlich erst am Anfang. In unserer dynamischen und schnelllebigen Welt gilt es, aktiv zu bleiben und den Trends zu folgen. Dabei geht es nicht nur darum, neue Kundschaft anzulocken, sondern auch darum, die Beziehung zur vorhandenen Kundschaft zu pflegen und diese in die Weiterentwicklung bestehender Angebote mit einzubeziehen. Denn wer gibt schon gerne für etwas Geld aus, das nach kurzer Zeit keinen Mehrwert mehr bietet?

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Immer im Netz und trotzdem erfolgreich

Fabian Hammes, Technische Universität München
Künstliche Intelligenz (KI) hat den Sportbereich maßgeblich beeinflusst, so auch den Badmintonsport. Moderne Technologien wie Datenanalyse, hochauflösende Kameras und Bewegungssensoren ermöglichen tiefe Einblicke in die Leistung der Spieler:innen und bieten maßgeschneiderte Trainingspläne sowie präventive Verletzungsanalysen. Zudem könnten digitale Hilfsmittel wie Augmented Reality (AR) das Zuschauererlebnis bereichern, indem sie interaktive Daten und verschiedene Perspektiven in Echtzeit liefern. Trotz Herausforderungen wie der Akzeptanz neuer Technologien und dem Datenschutz setzt sich die Digitalisierung im Badminton durch und verspricht eine leistungssteigernde Zukunft für Spieler und Spielerinnen sowie ein fesselndes Erlebnis für Fans.

Schule digital

Stefan Zeman, ACS Group GmbH
​​Von der Politik aufgelegte Förderprogramme forcieren die Digitalisierung zwar. Aber komplizierte Auflagen, mangelnde Planungssicherheit durch zögerliche staatliche Zusagen (Beispiel: DigitalPakt 2.0) oder fehlendes IT-Personal sind für Sachaufwandsträger häufig zu hohe Hürden. Trotzdem kann Digitalisierung gelingen – mit Eigeninitiative und nachhaltigen Finanzierungskonzepten, wie sie etwa von der ACS Group angeboten werden.