Automatisierung der Zukunft:
Vernetzte Technologien für maximale Effizienz
Frederick Peters, T-Systems im Gespräch mit Milena Milivojevic, IM+io
(Titelbild: ©Adobe Stock | 228265114 | ink drop)
Kurz und Bündig
Hyperautomation kombiniert Technologien wie RPA/BPM mit KI, um Geschäftsprozesse effizient zu automatisieren. Sie reduziert manuelle Aufgaben, steigert Produktivität und passt sich flexibel an individuelle Kund:innenbedürfnisse an. Zukunftsorientierte Ansätze wie IoT-Integration, Edge Computing und Low-Code-Plattformen fördern innovative Anwendungen. Datensicherheit und Human-in-the-Loop bleiben zentrale Aspekte, um Automatisierung effektiv und verantwortungsvoll umzusetzen.
Hyperautomation revolutioniert die Geschäftswelt, indem Hyperautomation Technologien mit KI kombiniert werden und damit Prozessse nicht nur automatisieren, sondern völlig neu definieren. Welche Auswirkungen hat das auf die digitale Transformation, und wie lassen sich dabei Herausforderungen bewältigen, um das volle Potenzial auszuschöpfen? Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie Unternehmen sich gezielt Wettbewerbsvorteile sichern und ihre Effizienz nachhaltig steigern können.
IM+io: Wie setzt T-Systems Hyperautomation ein, um Kund:innen bei ihrer digitalen Transformation zu unterstützen?
FP: T-Systems nutzt Hyperautomation als ganzheitlichen Ansatz, um Unternehmen bei der Digitalisierung zu unterstützen. Durch die Kombination von Business Process Management (BPM), Robotic Process Automation (RPA) und Künstlicher Intelligenz (KI) werden Geschäftsprozesse optimiert und automatisiert. BPM sorgt für die Gestaltung und Überwachung von End-to-End-Prozessen, RPA automatisiert repetitive regelbasierte Aufgaben, und KI erweitert die Automatisierung durch intelligente datenbasierte Entscheidungen. Diese Technologien zusammen machen Workflows effizienter, senken Kosten und verbessern die Anpassungsfähigkeit an komplexe Anforderungen.
IM+io: Welche Technologien verwenden Sie hauptsächlich für Hyperautomation, und warum wurden diese ausgewählt?
FP: Wir setzen bei Hyperautomation auf führende Technologien und strategische Partnerschaften mit Anbietern wie Pega, ServiceNow und UiPath, die regelmäßig im Gartner Magic Quadrant ausgezeichnet werden. Diese Plattformen ermöglichen es uns, Geschäftsprozesse, IT-Services und repetitive Aufgaben effizient zu automatisieren und zu optimieren. Ergänzend entwickeln wir eigene KI-Tools wie den Law Monitor, der Unternehmen unterstützt, rechtliche Änderungen automatisch zu verfolgen und umzusetzen. So bieten wir skalierbare, effiziente und zukunftssichere Automatisierungsstrategien.
IM+io: In welchen Bereichen oder Branchen hat T-Systems bisher die besten Ergebnisse mit Hyperautomation erzielt? Können Sie Beispiele nennen?
FP: Wir haben mit Hyperautomation in verschiedenen Branchen hervorragende Ergebnisse erzielt. Im Finanzsektor automatisieren wir beispielsweise Kreditanträge und Compliance-Prüfungen, um Prozesse schneller und fehlerfrei zu gestalten. Versicherungen profitieren durch automatisierte Schadensfallprüfungen, wodurch Bearbeitungszeiten erheblich verkürzt werden. Im Gesundheitswesen optimieren wir administrative Abläufe wie Patient:innenregistrierung und Abrechnung, während wir im öffentlichen Sektor Verwaltungsprozesse effizienter machen. Diese Erfolge zeigen,w wie vielseitig Hyperautomation einsetzbar ist.
IM+io: Wie sorgen Sie dafür, dass automatisierte Lösungen problemlos in die bestehende IT-Infrastruktur der Kund:innen passen?
FP: Wir starten jede Implementierung mit einem genauen Blick auf die vorhandene IT-Landschaft und die langfristigen Ziele unserer Kund:innen. Dabei klären wir essenzielle Fragen: Stehen neue Systeme an? Sollen bestehende ersetzt werden? Welche technischen Besonderheiten sind zu berücksichtigen? So stellen wir sicher, dass unsere Lösungen nicht nur nahtlos passen, sondern auch optimal auf die Zukunft ausgerichtet sind.
Durch den Einsatz eines agnostischen Ansatzes stellt T-Systems sicher, dass die eingesetzten Automatisierungslösungen, unabhängig von bestehenden IT-Landschaften, flexibel und anpassungsfähig sind. Das umfangreiche Infrastrukturportfolio, das Cloud-Services (Public, Private und Hybrid), Rechenzentren, Netzwerklösungen wie Software-Defined Networking (SDN) und Edge Computing umfasst, bietet Unternehmen passgenaue Lösungen. Ergänzt werden diese durch IT-Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen, die sicherstellen, dass alle Prozesse konform mit regulatorischen Anforderungen wie der DSGVO laufen.
Darüber hinaus helfen Technologien wie Robotic Process Automation (RPA) und KI bei der Automatisierung von IT-Services, während Business Process Management (BPM) Transparenz schafft und Anpassungen erleichtert. Dieser modulare Ansatz erlaubt eine schrittweise Implementierung, die sowohl kurzfristigen Nutzen als auch langfristige Optimierungspotenziale sicherstellt. So entstehen nachhaltige Automatisierungslösungen, die mit den Anforderungen und der Vision der Kund:innen wachsen.
IM+io: Welche Schritte unternimmt T-Systems, um sicherzustellen, dass automatisierte Prozesse den Datenschutz- und Sicherheitsvorgaben entsprechen?
FP: Wir stellen die Einhaltung von Datenschutz- und Sicherheitsvorgaben sicher, indem wir das Privacy and Security Assessment (PSA)-Verfahren in unsere Produkt- und Systementwicklung integrieren. Dieses Verfahren gewährleistet ein durchgängig hohes und einheitliches Sicherheits- und Datenschutzniveau in allen Projekten und ist ein zentraler Bestandteil unserer Entwicklungsprozesse.
Das PSA-Verfahren umfasst mehrere Schritte: Zu Beginn eines jeden Projekts wird dessen Komplexität und Kritikalität analysiert und in Kategorien eingeteilt. Diese Kategorisierung bestimmt, wie intensiv das Projekt hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit betreut wird. Ziel ist es, Sicherheits- und Datenschutzanforderungen frühzeitig zu identifizieren, um kostspielige Nachbesserungen und unnötige Kompromisse zu vermeiden.
Expert:innen begleiten jedes Projekt nach einem standardisierten Vorgehensmodell und sorgen dafür, dass alle Vorgaben der DSGVO und anderer regulatorischer Anforderungen eingehalten werden. Darüber hinaus profitieren unsere Kund:innen von der Möglichkeit, Hyperautomation-Lösungen als Managed Services direkt über unsere Open Telekom Cloud (OTC) aus Deutschland zu beziehen. Dies stellt eine Win-Win-Situation dar: Unsere Cloud bietet höchste Sicherheitsstandards, kombiniert mit der Gewissheit, dass alle Daten ausschließlich in Deutschland verarbeitet werden. Besonders für Projekte mit sensiblen Daten ist diese Lösung optimal, da sie die Anforderungen an Datenschutz und Compliance konsequent erfüllt.
Durch diesen strukturierten Ansatz stellt T-Systems nicht nur die Einhaltung der geltenden Sicherheitsstandards sicher, sondern schafft auch Vertrauen in die Automatisierungslösungen, die Kund:innen in unterschiedlichsten Branchen nutzen.
IM+io: Wie stellen Sie sicher, dass die Hyperautomation-Lösungen flexibel genug sind, um sich an die Bedürfnisse der Kund:innen anzupassen?
FP: Flexibilität ist für uns ein zentraler Aspekt bei der Gestaltung von Hyperautomation-Lösungen. Durch eine modulare und skalierbare Architektur können wir einzelne Komponenten unabhängig anpassen, ohne das gesamte System zu beeinflussen. Business Process Management (BPM) sorgt dabei für Transparenz und erleichtert schnelle Anpassungen. Ergänzend setzen wir auf agile Entwicklungsprozesse mit kurzen Zyklen, um jederzeit auf die dynamischen Anforderungen unserer Kund:innen reagieren zu können.
IM+io: Wie messen Sie den Erfolg von Hyperautomation und machen die Vorteile für Ihre Kund:innen sichtbar?
FP: Um den Erfolg von Hyperautomation messbar zu machen, setzen wir auf klar definierte Key Performance Indicators (KPIs) wie Durchlaufzeiten, Kostenreduktion oder Fehlerraten. Integrierte Dashboards in Lösungen wie UiPath, ServiceNow oder Pega ermöglichen unseren Kund:innen eine kontinuierliche Überwachung der Prozessperformance. Wir starten gerne mit Proof of Concepts, um den Kund:innen hands-on zeigen zu können, dass es funktioniert, bevor wir große Projekte ausrollen.
IM+io: Welche Herausforderungen treten bei der Einführung von Hyperautomation häufig auf und wie begegnen Sie diesen?
FP: Bei der Einführung von Hyperautomation stehen wir vor drei zentralen Herausforderungen. Die Integration von Technologien wie zum Beispiel RPA in bestehende Systeme erfordert oft umfangreiche Anpassungen. Wir begegnen dem mit einer gründlichen Infrastruktur-Analyse und modularen Implementierungen, die Risiken minimieren.
Zudem begegnen wir Bedenken bei Mitarbeitenden durch transparente Kommunikation und Schulungen, um die Vorteile zu verdeutlichen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu schaffen. Nicht alle Prozesse eignen sich für Automatisierung – beispielsweise identifizieren wir mithilfe von Prozess-Mining gezielt solche, die sich repetitiv und regelbasiert automatisieren lassen. Ein weiteres Hindernis ist oft die Datenqualität. Unstrukturierte oder fragmentierte Daten bereinigen wir mit KI-gestützten Tools, um eine verlässliche Basis für effiziente Hyperautomation zu schaffen. So bewältigen wir typische Hürden und sichern langfristigen Erfolg für unsere Kund:innen.
IM+io: Wie sieht die Zukunft der Hyperautomation aus und welche Technologien könnten sie prägen?
FP: Die Entwicklung von Hyperautomation wird maßgeblich durch die Kombination moderner Technologien vorangetrieben. Diese ermöglichen eine effiziente Automatisierung von End-to-End-Prozessen. Generative Modelle wie GPT erweitern das Potenzial für kreative Aufgaben, während Edge Computing die Grundlage für schnelle Entscheidungen in Echtzeit schafft.
Automatisierungstechnologien über Cloud-basierte Plattformen senken die Eintrittsbarrieren für kleine und mittelständische Unternehmen. Dies ermöglicht eine breitere Anwendung und schnellere Skalierung. Auch Sicherheit und Compliance spielen eine entscheidende Rolle, unterstützt durch Technologien wie Blockchain. Mit Low-Code-Plattformen wird die Automatisierung für Mitarbeitende einfacher zugänglich gemacht. Gleichzeitig bleibt der Mensch unverzichtbar.