Massenspiel-Experiment

Fortnite statt Frontalunterricht: Ein Massenspiel-Experiment für Demokratiebildung

Hauke Wiemer, Projekt Reload Democracy der Hochschule Kaiserslautern, im Gespräch mit Milena Milivojevic, IM+io
In einer eigens gestalteten Fortnite-Welt wird Demokratie nicht erklärt, sondern erlebt. Statt klassischem Unterricht begegnen Jugendliche Bühnen, Info-Spots und Minispielen, die Fragen zu Freiheit und Teilhabe spielerisch aufgreifen. Ein Projektteam der Hochschule Kaiserslautern hat dafür ein digitales Festival geschaffen, das Politik in eine vertraute Umgebung der Zielgruppe verlagert. Besonders eindrücklich ist ein Szenario, das den Alltag in einem totalitären Regime simuliert und Diskussionen anstößt. Erste Tests zeigen großes Potenzial, doch die langfristige Umsetzung hängt von Engagement und finanzieller Unterstützung ab.

Frau an großem Laptop leitet Unterricht und deutet damit auf eine Mischung aus Online-Bildung und persönlicher Interaktion für effektives Lernen hin.

Das kollektive (Ver-)Lernen – Wenn Veränderung zur Übungssache wird

Georg Kraus, Kraus & Partner
Veränderung bedeutet nicht nur Neues zu lernen, sondern auch Altes bewusst hinter sich zu lassen. Routinen geben Sicherheit, können jedoch schnell zur Hürde werden, wenn Strukturen und Märkte sich wandeln. Lern- und Verlernprozesse helfen, Gewohnheiten neu auszurichten. Führungskräfte und Teams profitieren von Coaching, Reflexion und kontinuierlicher Entwicklung. So entsteht eine Unternehmenskultur, in der Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als gemeinsame Übung verstanden wird. Zukunftsfähigkeit bedeutet, den eigenen Kompass immer wieder neu einzustellen.

Im Groove des Jazzomaten: Improvisation im Suchfenster

Martin Pfleiderer, Klaus Frieler, HfM Weimar im Gespräch mit Milena Milivojevic, IM+io
Jazz lebt von der Improvisation – vom Unvorhersehbaren, das im Moment entsteht. Doch was spontan wirkt, lässt sich mit Daten sichtbar machen. Das Jazzomat Research Project hat dafür über 450 transkribierte Soli aus einem Jahrhundert Jazz gesammelt und analysierbar gemacht. Mit statistischen Auswertungen werden Muster in Tonhöhen, Dauern und Phrasen sichtbar. Maschinelles Lernen erweitert die Sammlung um automatisiert transkribierte Soli. So wird deutlich: Kreativität im Jazz hat Strukturen, die erforschbar sind – ohne ihr Geheimnis zu verlieren.

Schrödingers Katze in einer Kiste, leuchtende mathematische Formeln, superdetaillierte digitale Grafiken.

Schrödingers Plattform: Sicher oder nicht – Daten im Quantenzeitalter

Andreas Neuhold, Thomas Seiler, Johannes Groisz, CANCOM
Datenströme durchziehen Fabriken, Plattformen und Netzwerke – ein Versprechen von Effizienz und ein Risiko zugleich. Mit Quantencomputern entsteht eine technologische Zäsur, die klassische Kryptographie bedroht. Post-Quantum-Ansätze und QKD eröffnen Perspektiven für eine sichere Zukunft. Europäische Projekte treiben den Aufbau robuster Sicherheitsarchitekturen voran. Hybride Verfahren und quantenresistente VPNs beweisen, dass Schutz bereits heute möglich ist. Sicherheit im Quantenzeitalter bedeutet vor allem: rechtzeitig neue Standards zu setzen.

Wahlreglement-Engagement in einem Online-Forum. Mit virtueller Teilnahme

Demokratie im Datenstrom: Wie viel Regulierung braucht das Netz?

Felix Sühlmann-Faul, Weizenbaum-Institut e.V.
Das Netz ist längst ein politischer Raum, in dem Macht neu verteilt wird. Plattformen entscheiden, welche Inhalte sichtbar sind, welche Märkte florieren und welche Stimmen gehört werden. Mit Regulierungen wie dem DSA und DMA will Europa dieser Entwicklung neue Leitplanken geben. Doch Regulierung allein reicht nicht: Demokratische Mitbestimmung braucht innovative Modelle wie Plattformräte und Open-Data-Initiativen. Es geht um nicht weniger als die digitale Souveränität Europas. Hier entscheidet sich, wie Demokratie im 21. Jahrhundert funktioniert.

Farbenfrohe Erkundung einer KI-generierten Kunstgalerie mit lebendigen abstrakten Stilen und einer lebendigen Atmosphäre, in der sich Besucher mit moderner Kunst auseinandersetzen

Von Kandinsky bis KI: Was Bewegungsmuster über das urbane Leben erzählen

Oskar Haller, Isarsoft
Bewegung erzählt Geschichten – ob im Museum oder in der Stadt. Die Analyse dieser Geschichten mit modernster Videotechnik ermöglicht tiefe Einblicke in menschliches Verhalten. So entstehen neue Ansätze, um urbane Räume zu planen und kulturelle Einrichtungen zu optimieren. Gleichzeitig eröffnen sich Chancen für nachhaltige Mobilität und effiziente Abläufe. Grundlage bleibt dabei stets der respektvolle Umgang mit Daten und Privatsphäre.