Plastikfrei!

Hella Rihl, Johanna Gäbken, plastikfreie Stadt
Nach dem Motto „Reduce and Reuse“ hat es sich die Initiative „plastikfreie Stadt“ zur Aufgabe gemacht, Plastik nicht einfach durch andere Einwegmaterialien zu ersetzen, sondern tatsächlich Ressourcen zu sparen. Ein klassisches Beispiel ist dabei die Papiertüte, die einen viel größeren ökologischen Fußabdruck als ihr Äquivalent aus Kunststoff hat und den Druck von Plastik hin zu Holz verschiebt. Die Initiative nennt das „Ressourcendruckverschiebung“ und rät Unternehmen, grundsätzlichere Fragen zu stellen, wie etwa, ob die Tüte überhaupt benötigt wird oder ob es bessere, mehrfach verwendbare Transportlösungen gibt?

Klimaeffektivität statt Klimabilanz!

Mathias Kaldenhoff, SAP
Lineare Wirtschaft – „Nehmen, Herstellen, Entsorgen“ – der einmalige Verbrauch von Ressourcen und fossiler Energie, ist ungeeignet für die Zukunft. Cradle2Cradle® beschreibt dagegen das Design für unendliche Zirkulation von Materialien und Nährstoffen auf dem Weg von der Ökobilanz zur Ökoeffektivität, wobei die Circular Economy auf Basis von C2C den Zu- und Abfluss der eingesetzten Materialien steuert. Twin Transformation, die Symbiose zwischen digitaler und grüner Transformation, nutzt die gemeinsamen Schnittstellen zur Einführung eines Phasenmodells für den Einsatz von Technologie und Infrastrukturelementen.

Bergbau 2.0

Jens Gutzmer und Philipp Büttner, Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie
Eine zuverlässige Versorgung mit mineralischen und metallischen Rohstoffen ist Voraussetzung für die zukünftige Entwicklung der deutschen und europäischen Volkswirtschaft. Die Nutzung heimischer Rohstoffe aus primären und sekundären Quellen wird dabei integraler Teil einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie und das Bündnis recomine erforschen und entwickeln Technologien und Lösungen, mit denen Rohstoffvorkommen neu bewertet werden können oder Bergbaualtlasten zu Rohstoffquellen werden. Ansätze, die Hoffnung machen.

Composable Enterprise

August-Wilhelm Scheer, Scheer-Holding GmbH
Bei der „Unternehmung 4.0“ war in den vorhergehenden Auflagen die generelle Betonung der Digitalisierung das Leitmotiv. Es wurden Einflüsse der Informationstechnik auf neue Businessmodelle untersucht und neue Techniken zur Automatisierung von Geschäftsprozessen vorgestellt. Dabei fehlte aber eine klare Definition des Zielsystems, auf die alle Maßnahmen ausgerichtet werden sollen. Denn Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern muss ihren Nutzen nachweisen. Ein Digitalisierungsprojekt, bei dem lediglich die bestehenden Geschäftsprozesse eins zu eins in eine neue Technologie überführt werden, z. B. von einem Inhouse-System in eine Public-Cloud-Lösung, endet sonst häufig mit dem Ergebnis: „Projekt in Time, in Budget, in Quality beendet – aber NO Benefit für das Unternehmen“. Dieser Situation muss sich die Digitalisierungsstrategie im Unternehmen stellen und ihren Beitrag zur Unternehmenstransformation leisten. Das erfordert einen Paradigmenwechsel für Ziel, Architektur und Anwendungen der Informationsverarbeitung.

Gekommen, um zu bleiben

Martin Weber, SPARETECH GmbH
SPARETECH ist ein innovatives Industrie 4.0-Unternehmen, das von Ex-Porsche- und Ex-DFKI-Managern gegründet wurde. Gemeinsam mit Partnern und Kunden will man die Zukunft des industriellen Ersatzteilmanagements neu gestalten. Bestände, Kosten und CO2-Emissionen im Ersatzteilmanagement werden nachhaltig reduziert, der Verschrottungsanteil soll um 41% gesenkt werden können.

No Shame

Adrienne Steffen, IU Internationale Hochschule
Secondhand-Konsum polarisiert in der Gesellschaft. Traditionell ist der Kauf von Gebrauchtwaren negativ assoziiert und mit dem Stigma der Armut behaftet, doch heute kaufen vor allem jüngere Verbraucher Konsumgüter aus zweiter Hand, um Ressourcen zu schonen und gleichzeitig trotzdem einen gewissen Lebensstil zu führen. Für Unternehmen ist der Gebrauchtwarenmarkt bezüglich ihrer Nachhaltigkeitsstrategie und zur Erhöhung der Umsätze ebenfalls interessant.