Der zweite Aufguss ist stärker.
Dinnerspeech anlässlich der Feier des 30-jährigen Bestehens des Deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz (DFKI) am 18. Oktober 2018 in Berlin
Prof. Dr. August- Wilhelm Scheer, Scheer Holding
Gartner-Hype-Cycle
Sicher kennen viele den Verlauf des Gartner- Hype-Cycles, welchen die stark durchgezogene Linie der Abbildung 2 zeigt. Er beginnt mit einem steilen Anstieg der Aufmerksamkeit für eine neue Technologie bis zu einem Maximum der Erwartungen, führt dann, wenn Enttäuschungen über überzogene Erwartungen einsetzen, zu einem Abstieg und fängt sich nach einer Talsohle mit der inzwischen weiterentwickelten Technologie und ersten Erfolgsbeispielen. Anschließend führt er zu einem verlangsamten, aber stetigen Anstieg. Viele der Hypes werden dann zur Selbstverständlichkeit oder gehen in übergeordneten Konzepten auf. Wer spricht heute noch zum Beispiel von dem Hype Service Oriented Architecture (SOA)? Software als Services sind heute ein Standard in modernen Software- Architekturen und kein eigener Hype mehr. Diese klassische Entwicklung des Gartner-Hype-Cycles zeigt sich nun bei den hier im Zentrum stehenden Themen „Industrie 4.0 (I4.0)“ und „Künstliche Intelligenz (KI)“ völlig anders.
Beide haben mit den Hypes „CIM“ und „Expertensysteme/ Künstliche Intelligenz“ bereits in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts einen klassischen Gartner-Verlauf hinter sich und erleben jetzt einen zweiten Hype, der sich jeweils noch in der Aufschwungsphase befindet. Die neuen Kurven werden somit auf der aufsteigenden Kurve des ersten Zyklus aufgesetzt und übersteigen das Maximum des ersten Hype-Zyklus in der Aufmerksamkeit. Der zweite Aufguss des Themas ist damit stärker als der erste, wie es die gestrichelte Kurve in der Abbildung 2 zeigt. Die ersten Zyklen verliefen für CIM und KI entsprechend dem klassischen Gartner- Modell und führten zu einem tiefen Absturz. Die von der Industrie aufgesetzten visionären CIM-Projekte wurden überwiegend gestoppt und lediglich der Einsatz von CAD-Systemen mit der CAM-Integration sowie dezentrale Fertigungssteuerungskonzepte überlebten. Von der CIM-Welle ist dabei die Halle 54 von VW zur vollautomatischen Montage des Golfs mit starr verkoppelten Systemen als gescheitertes Projekt noch in lebendiger Erinnerung. Die CIM-Welle wurde von den großen Instituten für Fertigungstechnik der Technischen Universitäten in Berlin, Stuttgart, Hannover und Aachen angeführt, die die damaligen Möglichkeiten der Informationstechnik überschätzten.
Auch die großen Träume von Expertensystemen wurden beendet und Forschungen an Künstlich Neuronalen Netzen (KNN) durch einen kritischen Aufsatz von Marvin Minsky, selbst eigentlich ein Protagonist der KI, gestoppt. Damit wurde auch bei KI die Talsohle des ersten Zyklus erreicht. Forschungsarbeiten wurden weitgehend beendet und viele eingerichtete KI – Lehrstühle umgewidmet. Es kam zu dem sogenannten „Winter der KI“. Beide Gebiete erleben nun eine Renaissance. Sie besteigen also einen neuen Gartner-Gipfel und man kann spekulieren, wie wohl die Verläufe für I4.0 und KI in diesem zweiten Aufguss sein werden.
Was sind die Auslöser für den zweiten Hype?
Gründe für den explosiven Anstieg der Aufmerksamkeit sind, dass höhere Rechenleistungen, größere Datenmengen, weiterentwickelte Algorithmen und neue Business-Modelle zur Verfügung stehen. (Seit der Gründung des DFKI im Jahr 1988 haben rund 20 Moore‘sche- Zyklen die Leistungsfähigkeit der Informationstechnik jeweils verdoppelt, das heißt sie ist um eine Million höher). Diese Entwicklungen verstärken sich gegenseitig so stark, dass sie in beiden Fällen zu dem neuen Hype führen. Für I4.0 war der Auslöser das Ergebnis einer Arbeitsgruppe der Forschungsunion (FU) zur Zukunft der Industrie. Die FU war ein Beratergremium des BMFT für ihre High-Tech-Strategie, das aus Wissenschaftlern und Wirtschaftsvertretern bestand. Die Arbeitsgruppe wurde von den Professoren Kagermann und Wahlster geleitet und das Ergebnis zusammen mit Professor Lukas in einem Aufsatz zur Eröffnung der Cebit 2011 mit dem Begriff „Industrie 4.0“ veröffentlicht. Der Begriff wurde von den Medien vehement aufgegriffen, Wissenschaft und Industrieverbände entwickelten konkrete Architekturen, sogenannte Plattformen, und große Industrieausrüster sowie Softwareunternehmen nahmen sich des Themas an: Wie soll das Industrieunternehmen der Zukunft aussehen? Im Zentrum der Vision stehen sogenannte CPS (Cyber physical Systems), also softwareintensive Produktionssysteme, die über Marktplätze mit intelligenten Materialien verbunden sind und so die Abläufe in der Fabrik quasi automatisch steuern.
Beim zweiten Aufguss von KI sind es neue Algorithmen, zum Beispiel die Backpropagation bei KNN sowie ihre Mehrstufigkeit (Deep Learning), die die zuvor von Minsky eingebrachten Einwände auflösen. Große Öffentlichkeitswirkung erhielten in der Zwischenzeit entwickelte Erfolge der KI bei Spielen (Schach und Go), Themen wie das autonome Fahren sowie die Spracherkennung und – verarbeitung durch Systeme wie Alexa. Beide Themen führen nun zu neuen Phantasieschüben, starker Forschungsförderung, Gründung von Start-ups, Bereitstellung von Venture Capital und einem äußerst hohen Medieninteresse.
Wer sind die Treiber von Hypes?
Unternehmensberater suchen immer nach neuen Themen, um ihre Kunden für innovative Projekte zu interessieren. Forscher möchten sich mit neuen Forschungsideen profilieren. Forschungsinstitute möchten mit neuen Themen Gelder akquirieren. Forschungsförderer sind interessiert, neue Forschungsprogramme aufzusetzen, um weiteres Geld von ihren Gebern zu begründen. Softwareunternehmen benötigen neue Anlässe für lizenzträchtige Erweiterungen ihrer Systeme. Gründer von Start-up Unternehmen wittern Wachstumschancen. Auch die Medien sind immer hungrig nach spektakulären Themen.
Auch etablierte Anwender öffnen sich neuen Themen, wenn auch verhaltener. Sie benutzen die neuen Vokabeln im Marketing, beteiligen sich mit überschaubarem Risiko an Verbund- Forschungsprojekten und beschäftigen Start-ups mit Proofs of Concept, investieren zunächst jedoch nicht mit vollem Einsatz. Während Großunternehmen es sich leisten können, derartige Pilotprojekte aufzusetzen und spezielle Projektgruppen einzurichten, ist der Mittelstand noch vorsichtiger, weil sein Risiko vergleichsweise größer ist.
Grundsätzlich wird in der Aufschwungsphase des Hypes eine hohe Energie auf das Thema gerichtet. Es zieht Wagniskapital und Begeisterung kluger und junger Wissenschaftler an. Die mediale Öffentlichkeit berichtet überschwänglich von Visionen einer vollautomatisch arbeitenden Fabrik und superintelligenten Computern, die den Menschen überholen. Diese Euphorie birgt Gefahren der Fehlsteuerung von Ressourcen. Peter Mertens, Dina Barbian und Stephan Baier haben sich in ihrem 2018 erschienenen Buch „Digitalisierung und Industrie 4.0 – eine Relativierung“ kritisch zu dem Neuigkeitsgrad dieser Konzepte geäußert und dabei zahlreiche Praxisbeispiele angeführt, die die Übertreibung des Hypes belegen sollen. Dabei steht die Gefahr der Fehlsteuerung von Ressourcen im Mittelpunkt ihrer Analysen.
So kann Forschungsgeld Feldern mit stabilen, aber eher langweiligen Entwicklungsmöglichkeiten entzogen und auf eher spekulative Themen gerichtet werden. Viel Geld, Intelligenz und Energie würden so dem Risiko der Verschwendung unterliegen. Viele ihrer Ausführungen sind aber auf den gegenwärtigen Entwicklungszustand bezogen und es wird zu wenig das Potenzial von I4.0 und KI betrachtet, das durch den gewaltigen Einsatz von Ressourcen gehoben werden kann. Trotzdem ist eine warnende Stimme in einer Hype- Situation hilfreich.
Nicht alles ist neu, sondern es gibt auch „alten Wein in neuen Schläuchen“.
Natürlich ist bei neuen Technologien nicht alles neu. Schon Isaak Newton sagte “we are standing on the shoulders of giants“ und meinte, dass alle Wissenschaftler auf den Arbeiten von Vorgängern aufbauen. Nur hören dies die Protagonisten eines neuen Hypes nicht gerne. Sie selbst wollen die Erfinder sein und nicht die Follower eines Trends. Deshalb versuchen sie, Kritiker als altmodisch oder überfordert hinzustellen. Gleichzeitig vereinnahmen sie unbefangen Ideen und Methoden früherer Arbeiten in ihr neues Konzept. Oder es wird das Rad munter noch einmal erfunden „samt seiner achteckigen Varianten (Mertens et al.)“. Dieses geschieht umso leichter, wenn sich Fachfremde mit dem neuen Gebiet befassen, also zum Beispiel IT- Experten mit der Medizin oder Produktionstechnik. Andererseits führen die Hypothese-freien Methoden der Datenanalyse durch fachfremde Datenanalysten auch zu überraschenden Forschungsergebnissen.
Der neue Hype erweckt auch im ersten Aufguss erstellte und dann frustriert aufgegebene Ideen wieder zum Leben. So können frühere Konzepte wieder ausgegraben und überprüft werden, ob einige der Ideen nun eine größere Realisierungschance haben. Häufig hat sich das „was“ nicht verändert, sondern aufgrund neuer Technologien lediglich das „wie“. Auch in der Wissenschaft hört man häufig ungern, dass neue Ergebnisse vielleicht gar nicht so neu sind.
Vom DFKI wurde bereits in den 1990er Jahren mit dem Projekt „Verbmobil“ ein Forschungsprojekt bearbeitet, bei dem Spracherkennung, automatische Übersetzung und Sprachausgabe miteinander verbunden wurden. Für diese Arbeiten erhielt Wolfgang Wahlster 2001 den Zukunftspreis des Bundespräsidenten. Heute wird beim zweiten KI- Aufguss häufig so getan, als ob diese Technologien aktuell alle in den USA entwickelt würden. Insgesamt sind viele der nun erfolgreichen KI- Algorithmen in Europa entwickelt worden, wurden aber von den großen amerikanischen IT- Unternehmen in ihre Anwendungen eingebettet. Dadurch wurde der Anschein erweckt, als seien sie auch dort entwickelt worden. Ein Hinweis auf ihre Herkunft sollte deshalb aus europäischer Sicht angezeigt sein. Wer denkt schon noch daran, dass bereits 1993 (also vor 25 Jahren) das erste autonom fahrende Auto von Professor Ernst Dickmanns (auf Basis von Bilderkennung) in Deutschland entwickelt und im Straßenverkehr eingesetzt wurde? Aber ein älteres Mitglied einer Berufungskommission macht sich eher unbeliebt bis lächerlich, wenn er nach dem Berufungsvortrag eines jungen Kollegen sagt: „Herr Kollege, Sie haben eindrucksvoll die neuesten Aufsätze amerikanischer Autoren aus respektablen Zeitschriften zitiert, aber warum haben Sie nicht meinen Aufsatz von 1988 angeführt, in dem ich bereits viele dieser Ideen vorweggenommen habe?“ Man will eben zeigen, dass man dem Hype folgt und keine alten Kamellen aufwärmt, selbst wenn man es in Wirklichkeit tut. So werden in KI- Lehrbücher auch Methoden wie Entscheidungsbäume, Dynamische Optimierung nach Bellmann oder ganzzahlige Optimierung der KI zugeordnet, obwohl diese altbekannte Standardverfahren des Gebietes Operations Research sind.
Auch bei CIM gab es schon die Vision einer sich selbst steuernden menschenlosen Fabrik. Dieses wird bei I4.0 in dem folgenden Witz nun etwas gemildert: „bei einer vollautomatisierten Fabrik I4.0 braucht man immerhin noch einen Hund und einen Menschen in der Fabrik: einen Menschen, um den Hund zu füttern und den Hund, um den Menschen zu überwachen, damit er nicht an die Maschinen geht“.
Wie erkennt man die Überhitzung eines Hypes?
Wird ein Begriff gehypt, so verbinden sich alle möglichen benachbarten Felder damit, um ebenfalls ihre Aktualität zu erklären. Der Zusatz 4.0 wird mittlerweile von vielen anderen Gebieten außerhalb der Industrie verwendet und steht praktisch für „Digitalisierung“ und „Zukunftsorientiertheit“.
Die Explosion der Begriffe ist nach Mertens et al. ein Indiz für eine Überhitzung und nimmt zum Teil komische Züge an. So haben Mertens et al. mehrere Hundert Zusammensetzungen der Begriffe über Google- Anfragen herausgefunden und als Beleg für die Überhitzung angeführt.
Darunter sind für den Zusatz 4.0:
- Angst 4.0,
- Badezimmer 4.0,
- Gesunder Menschenverstand 4.0,
- Kuhstall 4.0,
- Mitgefühl 4.0,
- Tristesse 4.0,
- Spargelstechen 4.0,
- Trinkkultur 4.0
Ähnliche Begriffsbildungen gibt es auch für den Zusatz Digital:
- Darwin digital,
- Digitale Dreckschleuder,
- Digitale Haushaltshilfe,
- Digitale Unterwelt,
- Digitale Leseschwäche,
- Digitale Worthülsen,
- Digitaler Kundenversteher,
- Digitales Oktoberfest,
- Vordigitale Zeit (aber diese ist ja kaum noch vorstellbar).
Auch für die engeren Begriffe zur Künstlichen Intelligenz wie intelligent oder smart finden sich zahlreiche Begriffsverbindungen:
- intelligentes Haus,
- intelligente Messsysteme,
- intelligenter Kühlschrank,
- smarte Glühbirne,
- smarte Hundeleine,
- smarte Kaffeemaschine,
- smartes Türschloss.
Es ist wohl klar, dass nicht alle dahinter liegenden Produkte oder Konzepte den hohen Anspruch an Intelligenz und den erwarteten Nutzen erfüllen können, viele dieser Trittbrettfahrer scheitern werden und damit dem gesamten Gebiet eher schaden. So äußern sich einige Protagonisten von I4.0 und KI wie Henning Kagermann und Wolfgang Wahlster in Interviews eher vorsichtig zu übertriebenen Visionen dieser Gebiete und Elon Musk warnt sogar ausdrücklich vor KI. Trotz dieser leichten Warnung vor der Unbefangenheit, mit der man bei einem Hype mit Begriffen und Visionen umgeht und aggressiv mit Versprechungen nach vorne schaut, hat dieses auch Vorteile. Man lässt sich nicht durch ältere Konzepte im Denken begrenzen, sondern beschreitet unbefangen neue Wege.
Killerapplikationen sind die Rettung.
Ob I4.0 und KI im zweiten Aufguss schlussendlich erfolgreich sein werden, hängt davon ab, ob entsprechende Anwendungen gefunden werden, die die getätigten Investitionen rechtfertigen. Auf jeden Fall wird es zwischendurch auch zu Ernüchterungen kommen. Ob aber und wie stark der Abstieg der Hype-Kurve sein wird und wie intensiv ein vielleicht erneuter (dritter) Anstieg sein wird, hängt von den Killeranwendungen ab. Killeranwendungen sind solche Anwendungen, die einer Technologie den großen Durchbruch bringen, also zum Beispiel die ERP- Systeme der Client- Server – Architektur, das www dem Internet, iTunes dem iPhone und Textverarbeitung sowie spreadsheet dem PC.
Bei der KI sind hier bereits eine Reihe von Beispielen zu nennen, die den Anspruch von Killerapplikationen durch ihren wirtschaftlichen Nutzen zeigen. Generell ist die automatische Mustererkennung für die Bilderkennung und Sprachverarbeitung ein großer Erfolg. Die Deutsche Telekom setzt bereits 3000 Sprach- Bots in ihrem Service- Bereich ein. An vielen Serviceprozessen ist der Kunde noch als einziger Mensch beteiligt. Alle anderen Funktionen über Spracherkennung am Telefon und die anschließenden Bearbeitungsschritte laufen mit KI- Unterstützung automatisch ab. Auch die Personalisierung von Informationen oder Werbung sowie intelligente Roboter und autonomes Fahren sind ohne KI nicht denkbar. Die Breitenwirkung von KI wird vor allem durch ihre konsumnahen Anwendungen erzielt.
Bei I4.0 als Anwendungskonzept müssen die benötigten Technologien wie Integrationsplattformen, Vernetzung und Steuerungsalgorithmen leistungsstark genug sein und neue Businessmodelle ihre Wirtschaftlichkeit zeigen. Neue Smart Services wie Predictive Maintenance und Sharing-Modelle zur Nutzung von Ressourcen werden häufig genannt, aber es fehlen teilweise noch die Nachweise der Wirtschaftlichkeit durch entsprechende Business- Modelle. Die Datentransparenz durch die Vernetzung, also zum Beispiel Vernetzung und real-time-Steuerung aller Werke eines internationalen Konzernes, ist ein beeindruckender Fortschritt. Die Verbindung von KI mit I4.0 ist für I4.0 besonders attraktiv, insbesondere bei autonomen Systemen und Robotic.
Für I4.0 ist die Steuerung autonomer Systeme in der Landwirtschaft aber auch im Straßenverkehr, Schiene und Wasser eine Killeranwendung. Das Gleiche gilt für Robotic. Insgesamt ist die Verbindung von Ingenieurdisziplinen und KI ein Erfolgstreiber für Industrie 4.0 und beide sind häufig in einer Anwendung verschmolzen.
Wie soll man sich bei einem Hype verhalten?
Soll man bei einem Hype abwarten, bis sich eine gesicherte Aussage über den Erfolg sagen lässt? Dieses birgt die Gefahr, dass man dann später einer Entwicklung hinterherlaufen muss. Da sich viele Entwicklungen im IT- Umfeld exponentiell entwickeln, muss man dann schneller als exponentiell entwickeln, um den Vorsprung der „First Mover“ einzuholen. Dieses ist bei dem „War for Talents“ kaum möglich, da die besten Köpfe eher von den bereits führenden Unternehmen angezogen werden. Durch die Akquisition von vorgepreschten Technologieunternehmen kann dann die verlorene Zeit teuer wieder aufgeholt werden.
Bei einem Mitmachen besteht die Gefahr der Ressourcenverschwendung. Aber es wird auch Wissen erzeugt, das beim Scheitern in benachbarten Feldern sinnvoll eingesetzt werden kann. Insofern sind zusammenfassend die großen Anstrengungen von Politik und Wirtschaft zur Förderung von I4.0 und KI zu begrüßen und Deutschland sowie Gesamteuropa sind gut beraten, am internationalen Wettlauf teilzunehmen und ihre Ressourcen in Forschung und Industrie zu nutzen.
Das DFKI hat seinem Namen alle Ehre gemacht und sich intelligent verhalten, indem es die Durststrecke des ersten Hypes der KI durchgehalten und die Weiterentwicklung vorangetrieben hat. Heute haben alle vom DFKI bearbeiteten Themen wie Sprachverarbeitung, Robotic, Maschinelles Lernen und Autonome Systeme das Potenzial von Killeranwendungen. Hierzu nochmals meine hohe Anerkennung für Wolfgang Wahlster und das gesamte Team des DFKI sowie die besten Wünsche für die Zukunft.