People, Planet, Profit!
Profitieren Sie nur oder wirken Sie schon?
August-Wilhelm Scheer, Herausgeber IM+io
(Titelbild: © AdobeStock | 161932534 | t4nkyong)
Es rauscht eine neue Welle unternehmerischen Denkens heran, die anerkennt, dass Unternehmen eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und Umwelt tragen. Während der Erfolg eines Unternehmens in der Vergangenheit ausschließlich an seinen finanziellen Kennzahlen gemessen wurde, gewinnen inzwischen weitere Faktoren an Bedeutung. Willkommen in der sich schnell entwickelnden Welt des wirkungsorientierten Wirtschaftens!
Impact-orientierte Unternehmen konzentrieren sich darauf, positive Veränderungen in der Welt herbeizuführen, sei es durch umweltfreundliche Praktiken, sozialbewusste Produkte und Dienstleistungen oder die Verpflichtung zu ethischen Arbeitsstandards. Diese Unternehmen legen Wert auf die drei P – People, Planet, Profit – und erkennen an, dass finanzieller Erfolg nur ein Teil der Gleichung sein kann.
Natürlich vollzieht sich dieser Wandel hin zum wirkungsorientierten Business nicht im luftleeren Raum: Klimawandel, Ungleichheit und andere drängende soziale und ökologische Probleme zwingen Unternehmen dazu, über ihre Jahresbilanz hinaus zu denken. Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitende stellen höhere Ansprüche an die Unternehmen, mit denen sie Geschäfte machen, und Investorinnen und Investoren erkennen zunehmend die finanziellen Vorteile von Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung.
Doch es geht nicht nur darum, auf externen Druck zu reagieren, sondern proaktiv nach Möglichkeiten zu suchen, um positive Veränderungen in der Welt herbeizuführen. Wirkungsorientierte Unternehmen stellen die Vorstellung in Frage, dass Gewinn und Purpose sich gegenseitig ausschließen. So zum Beispiel das Unternehmen Wildling Shoes und seine Gründerin Anna Yona. Die Unternehmerin beschreitet neue Pfade – wortwörtlich wie metaphorisch – und unterwirft sich und ihre Mitarbeitenden weder vordefinierten Wachstumszielen noch dem Willen externer Investorinnen und Investoren wie sie uns im Interview verraten hat.
Auch wird Wirkung zunehmend zum Investment Case. Impact Investing nennt sich die neue Art des verantwortungsbewussten Investierens in Unternehmen, Organisationen und Fonds, die positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft haben. Aus der visionären Idee ist längst ein dynamischer Markt entstanden, wie Tobias Huzarski der Head of Impact Investment bei der Commerzbank-Tochter Commerz Real verrät. Welche Gruppe Investierender dafür maßgeblich verantwortlich ist und warum der englischsprachige Raum dem deutschen Impact-Investmentmarkt noch voraus ist, erfahren Sie im Interview von Susanne Bregy, Phineo gAG.
Das Beziffern und Sichtbarmachen von Impact-Bemühungen wird folgerichtig zum entscheidenden Faktor, wenn es um die Akquise von Kapital geht. Aber wie lassen sich die positiven Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt ausweisen? Wie misst man Impact? Die concern GmbH hat sich dieser Herausforderung angenommen und stellt Ihnen in ihrem Beitrag das Wirkungsrating Nachhaltigkeit vor.
Lassen Sie diese Ausgabe auf sich wirken! Viel Spaß dabei wünscht
Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer