Kurz & Bündig
In jeder Krise steckt eine Chance. Diese kann zum Positiven führen, wenn sich Menschen und Unternehmen auf ihre Stärken konzentrieren und das Potenzial ihrer Innovationskraft erkennen und nutzen – und in diesem Bewusstsein bereit sind, schnelle Entscheidungen zu treffen. Vileda Geschäftsführer Jörg Ehlen zeigt anhand der neu aufgesetzten Produktion von Mund-Nase-Masken, wie der Konzern Freudenberg/ Vileda nicht nur erfolgreich ein neues Produkt auf den Markt gebracht, sondern gleichzeitig der Allgemeinheit einen großen Dienst erwiesen hat.
Die Corona-Pandemie hat Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt. Neben den wirtschaftlichen Faktoren entwickelte sich die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter zum zentralen Thema. Dies war die Motivation für Freudenberg, als Vliesstoffexperte in die Produktion von Mund-Nase-Masken zu investieren. Als Engpässe im öffentlichen Bereich offensichtlich wurden, entschied die Konzernleitung, die hochwertigen Masken auch für die Öffentlichkeit verfügbar zu machen. Durch das Tochterunternehmen Vileda war ein schneller Markteintritt möglich.
Es gehört zur deutschen Mentalität, dass man über Erfolg nicht so gerne spricht. So hat auch der Ausdruck des „Krisengewinners“ hierzulande oft einen negativen Beigeschmack. Meistens zu Unrecht, wie das Beispiel von Freudenberg und seinem Tochterunternehmen Vileda zeigt. Wenn nämlich der Gewinner in der Krise nicht nur das Unternehmen ist, sondern gleichzeitig die Allgemeinheit profitiert, ist das aller Ehren wert. Genau dies ist im Falle der hochwertigen Mund-Nase-Masken, die Freudenberg unter dem Markennamen Collectex – vertrieben durch die Vileda GmbH – in Rekordzeit auf den Markt gebracht hat, geschehen. Aber wie war es möglich, so schnell in einem branchenfremden Feld nicht nur Fuß zu fassen, sondern auch noch mit herausragenden Qualitätsprodukten „made in Germany“ aufwarten zu können? Die Antwort liegt in den vielfältigen Kompetenzfeldern und in der Innovationskraft des Unternehmens Freudenberg.
Wie alles begann
Das ursprüngliche Ziel der Unternehmensgruppe Freudenberg war es, zum Schutz während der Corona-Pandemie global die Versorgung aller Mitarbeiter mit Mund-Nase-Masken zu sichern. Zu Beginn der Pandemie kam es aber rasch zu Engpässen bei der Lieferung der benötigten Einmal-Masken, und auch die Qualität der verfügbaren Produkte entsprach nicht dem Anspruch des Unternehmens. Daraufhin besann man sich auf die eigenen Kompetenzen als Vliesstoff- und Filterexperte. Schnell war die Idee geboren, die Einmal-Masken selbst herzustellen. Zunehmend wurden dann Engpässe im öffentlichen Bereich und deren negative Auswirkungen sichtbar, sodass die Unternehmensführung einstimmig beschloss, sich der gesellschaftlichen Verantwortung zu stellen und Mund-Nase-Masken für alle zugänglich auf den Markt zu bringen. Dieser flächendeckende Markteintritt war nur dank der Vertriebskompetenz im Endkundenbereich der Freudenberg Tochter Vileda möglich. Die Kombination aus BtB und BtC war die Grundlage für den schnellen Erfolg der Collectex Mund-Nase-Masken. Jörg Ehlen, Geschäftsführer Vileda Deutschland, erläutert: „Unsere Unternehmensziele definieren, dass wir bei allem wirtschaftlichem Handeln auch Verantwortung für die Gesellschaft und unsere Mitarbeiter übernehmen. Der Wunsch, etwas Sinnvolles in Zeiten der Pandemie beizutragen, war groß und somit auch das Engagement aller Beteiligten, hier schnell und zielorientiert zu agieren. Wir sind stolz darauf, wie über alle Geschäftsfelder hinweg parallel und Hand-in-Hand gearbeitet wurde – mit dem großen Ziel, sichere und komfortable Einmal-Masken für jeden anzubieten.“
Der Weg zum Erfolg
Freudenberg hat über drei Geschäftsgruppen hinweg – Freudenberg Performance Materials, Freudenberg Filtration Technologies und Freudenberg Home and Cleaning Solutions (Vileda) – die Expertise des Unternehmens in technischen Vliesstoffen, Filtermedien und Distribution gebündelt. Das Ergebnis: die Entwicklung einer schnell verfügbaren hochwertigen Mund-Nase-Maske für den privaten Gebrauch. In kürzester Zeit wurde eine eigene Maskenfertigung am Standort in Kaiserslautern aufgebaut. Nachdem die Freudenberg Standorte mit den nötigen Masken versorgt waren, begann das Unternehmen seinen Handelspartnern die Produkte unter dem Namen Collectex anzubieten. Zudem verkauft es seither die Masken über den eigenen Online-Shop direkt an die Verbraucher. Um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, hat Vileda die Kapazitäten der Fertigung ausgebaut und in die Konfektionierung von Mund-Nase-Masken investiert.
Sicher und komfortabel
Unabhängige Labors haben inzwischen die Collectex Gesichtsmasken nach medizinischen Standards geprüft. Zusätzlich wurde am Standort in Kaiserslautern ein neues Qualitätsmanagementsystem für Medizingerätehersteller nach ISO 13485 aufgebaut und zertifiziert. Die Masken sind mit der europäischen CE-Kennzeichnung als Medizinprodukt versehen – ein wichtiger Aspekt für alle Kunden. Signalisiert dies doch, dass die Mund-Nase-Masken hohen Anforderungen an Verträglichkeit, Leistungsfähigkeit und Qualitätssicherung entsprechen. Freudenberg/Vileda zählt zu den wenigen Anbietern, die zertifizierte Gesichtsmasken in signifikanten Mengen in Deutschland produzieren. Die Masken filtern mindestens 98 Prozent der relevanten Aerosole und haben einen geringen Atemwiderstand.
Die dermatologisch getestete [1] Collectex Mund-Nase-Maske besteht aus einem dünnen, wirkungsvollen Vlies-Filtermedium, das ebenfalls in Deutschland hergestellt wird. Es ist geruchsneutral, bietet einen angenehmen Tragekomfort und ermöglicht dadurch leichtes und sicheres Atmen. Ein relevantes Kaufkriterium, wie sich zeigt: Für rund 60 Prozent der in einer repräsentativen Erhebung befragten Verbraucher ist besonders die „hohe Atmungsaktivität“ wichtig. Die Collectex Maske lässt sich durch den integrierten Nasen-Clip einfach an die Gesichtsform anpassen und bietet durch die elastischen, weichen Ohrschlaufen sicheren Halt. Besonders Brillenträger schätzen dies sehr: Im Gegensatz zu herkömmlichen Einmal-Mund-Nase- Masken beschlägt die Brille bei gleichbleibenden Temperaturen nicht. „Wir gehen davon aus, dass Mund-Nase-Masken keine kurzzeitige Saisonware bleiben, sondern in den kommenden Monaten und Jahren zu Artikeln des täglichen Bedarfs zählen werden“, betont Jörg Ehlen. „Die hohe Qualität sowie die Herkunft der Collectex Masken werden dabei auf Dauer Handel und Verbraucher gleichermaßen überzeugen.“
Hygiene als Markenkern
Wenn es auch im ersten Moment überraschend wirkt, dass eine Marke wie Vileda Einmal-Masken vertreibt, so ist der Schritt kleiner als gedacht. Vileda ist der Experte, wenn es um Hygiene im Haushalt geht. Seit mehr als 70 Jahren sagt die Marke Schmutz und Bakterien den Kampf an – und das mit nachhaltigen Produkten wie Mikrofaser-Tüchern und -Wischbezügen. Auch im Segment der elektrischen Reinigung sind Geräte wie der Vileda Steam Dampfreiniger, der 99,9 Prozent der Bakterien aufnehmen kann, beliebt. All diese Innovationen machen den Einsatz von chemischen Reinigungsmitteln überflüssig und sorgen trotzdem für hygienische Sauberkeit im ganzen Haushalt. „Reinigung und Hygiene in den eigenen vier Wänden haben in Zeiten von Corona einen wichtigen Stellenwert. Zuhause möchte man sich sicher und wohl fühlen; das zeigt eine Studie, die wir kürzlich in Auftrag gegeben haben. Wir können hier einen Beitrag leisten, indem wir unseren Kunden qualitativ hochwertige Produkte zuverlässig zur Verfügung stellen – gerade in Phasen einer erhöhten Nachfrage. Das sehen wir als unsere zentrale Aufgabe. Das gilt für unser klassisches Sortiment ebenso wie aktuell für die Collectex Mund-Nase-Masken“, so Jörg Ehlen.
Tue Gutes und rede darüber
Die Produktion von hochwertigen Masken alleine bringt noch keinen Erfolg. Erst das Zusammenspiel von Freudenberg mit Vileda und die damit verbundene Marketing- und Vertriebskompetenz ermöglichte die gelungene Markteinführung. Die Verantwortlichen von Vileda wissen, wie sie ihre Zielgruppe ansprechen müssen und was der Handel erwartet, um ein Produkt zu listen. „Unsere langjährigen Handelspartner haben aufgrund der guten Erfahrungen den von uns entwickelten Masken auf Anhieb vertraut. Ergänzend konnten wir erfreulicherweise auch neue Kanäle erschließen, wie den Großhandel für Medizinprodukte. Kanäle, die in unserem Business bisher keine Rolle gespielt haben“, sagt Jörg Ehlen. Um die nötige Aufmerksamkeit zu schaffen, investierte Freudenberg in reichweitenstarke Kommunikationsmaßnahmen wie Print-Anzeigen, Influencer- Kooperationen und Payback-Aktionen.
Daher ist sich Jörg Ehlen sicher: „Die Herstellung von Einmal-Masken wird keine situationsbedingte Eintagsfliege bleiben. Die Weichen sind gestellt, sodass dieses neue Geschäft seinen Weg ins reguläre Business finden wird. Auch wenn die Corona-Pandemie der eigentliche Auslöser dieser Idee war, zeigt doch die Art und Weise, wie der Freudenberg Konzern reagiert hat, wie hoch unsere Innovationskraft ist. Dazu kommen der Spirit und das Commitment der Mitarbeiter, die Herausforderungen annehmen, um sinnvolle Produkte auf den Markt zu bringen.“
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