Die Public Cloud als digitaler Zwilling
Guido Vanhoefen & Henrik Schaffhauser, Scheer GmbH
Kontakt
Guido Vanhoefen
Infrastructure Consultant, Data Center & IT Infrastructure
Henrik Schaffhauser
Infrastructure Consultant, Data Center & IT Infrastructure
Mit Cloud Computing können Hardware-Ressourcen und Softwarelösungen als Dienstleistung ortsunabhängig genutzt und flexibel abgerechnet werden. Es geht darum, IT-Ressourcen nicht mehr selbst zu besitzen und zu betreiben, sondern die typischerweise über das Internet bereitgestellten IT-Kapazitäten je nach Bedarf temporär als Dienstleistung bzw. Service zu beziehen. Vielen Unternehmen fällt es schwer, eine Entscheidung zu treffen, wenn es darum geht, ob der Schritt in die Cloud gewagt werden soll. Doch die Erweiterung der eigenen Rechenzentren in einer sogenannten Public Cloud birgt mehr Chancen als Risiken.
Im Kern stellt eine Public Cloud mit „Infrastructure as a Service (IaaS)“ Angeboten einen digitalen Zwilling des eigenen Rechenzentrums dar. Diesen digitalen Zwilling in die eigene IT-Strategie zu integrieren erhöht sowohl die Skalierbarkeit als auch die Flexibilität der eigenen IT-Ressourcen und schafft Zeit und Raum für Innovationen.
Die Grundlage der meisten Cloud-Architekturen wird durch die Virtualisierung gebildet. Durch das Konzept der Virtualisierung wird eine abstrakte, logische Sicht auf physische Ressourcen erlaubt. Dies umfasst sowohl Server, Datenspeicher, Netzwerke als auch Software. Die fundamentale Idee dabei ist, physische Ressourcen in diversen Pools zusammenzufassen, um diese gemeinsam verwalten zu können. Aus diesen Ressourcen- Pools können dann, je nach Bedarf, einzelne Anforderungen mit den benötigten Ressourcen versorgt werden. Dadurch ist es beispielsweise möglich, eine bestimmte Plattform für eine spezifische Anwendung dynamisch und passgenau zu generieren, sobald diese benötigt wird. Anstatt einer realen physischen Maschine kommt dabei eine virtuelle Maschine (VM) zum Einsatz.
Im Gegensatz zur Public Cloud gehören bei der Private Cloud (Internal Cloud) die Anbieterund Benutzerseite derselben organisatorischen Einheit an. Hauptsächlich sprechen meist Sicherheitsgründe für den Einsatz einer Private Cloud statt einer Public Cloud. Da bei der Private Cloud die Kontrolle über die Daten beim Benutzer bzw. innerhalb dessen Organisation bleibt, können somit sensible Daten, wie z.B. Konstruktionspläne oder Produktionsdaten, besser geschützt werden. Hinzu kommt, dass dadurch regulatorische Maßnahmen – beispielsweise in Bezug auf personenbezogene Daten im Gesundheitswesen – besser eingehalten werden können. Obwohl die Dienste einer Private Cloud auf organisationseigenen Ressourcen betrieben werden, wird zum Teil versucht, die gleichen technischen Schnittstellen wie in der Public Cloud zu realisieren. Zum einen soll somit ermöglicht werden, dass die in der Public Cloud vorhandenen Werkzeuge auch in der Private Cloud genutzt werden können. Andererseits soll die Option offengehalten werden, zunächst für die Private Cloud entwickelte Anwendungen zu einem späteren Zeitpunkt beim digitalen Zwilling, in diesem Fall der Public Cloud, skalieren zu können. Auch die Auslagerung eines Klons von produktiven Systemen, wie einem produktiven SAP ERP System, zum digitalen Zwilling kann sinnvoll sein. So kann die Weiterentwicklung der Umgebung beim digitalen Zwilling durchgeführt und getestet werden, bevor Sie beim eigentlichen Produktivsystem im eigenen Rechenzentrum umgesetzt wird. Kosten können hierbei, auf der Grundlage von „Pay-per-Use“-Szenarien auf den Zeitraum der Entwicklung reduziert werden.
Szenarien, bei denen Dienste aus der Public und Private Cloud zusammen genutzt werden, bezeichnet man als sogenannte Hybrid Cloud. Es können aus beiden Welten Services für die Endbenutzer angeboten werden – somit verschwimmen die Grenzen zwischen Private und Public Cloud aus Benutzer-Sicht gänzlich. Der Endbenutzer, respektive die mitarbeitende Person, kann sich auf Grundlage kooperierender Authentifizierungstechnologien in beiden Welten mit dem gleichen Benutzerkonto bewegen und auf Dienste zugreifen.
Die Scheer GmbH bietet aus Ihrem Managed Services Bereich heraus das Hosting von SAP- Systemen, aber auch anderen Software-Lösungen und klassisches IaaS in ihren eigenen, hochverfügbaren Rechenzentren. Durch eine Partnerschaft mit Microsoft werden auch Services aus dem Public Cloud Angebot von Microsoft Azure angeboten. Kunden werden je nach Wunsch sowohl bei der Scheer GmbH, als auch in Microsoft Azure bedient. Auch ein Mix beider Welten kann problemlos implementiert werden. Daraus ergibt sich ein großer Mehrwert für die Kunden, was die Verfügbarkeit, Flexibilität und Skalierbarkeit der benötigten Dienste angeht. Auch beratend kann die Scheer GmbH ihren Kunden auf dem Weg zum „digitalen Zwilling“, hin zur Public Cloud, begleiten und unterstützen.