Gaming meets Learning
Was wir heute schon über das Lernen von morgen wissen
Falk Hegewald, imc AG
(Titelbild: © Adobe Stock | 270802361 | Damir Khabirov)
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Entstanden als deutsches Universitäts-Spin-Off an der Universität des Saarlandes unterstützt die imc AG über 1.300 Unternehmen, öffentliche Institutionen und Bildungseinrichtungen aller Branchen und Größen ganzheitlich bei der Planung und Umsetzung von professionellen digitalen Trainingsstrategien. Die Wurzeln der imc AG liegen in Deutschland, doch das durch und durch globale Unternehmen beschäftigt weltweit über 350 Mitarbeiter.
Spielen, also Gaming, ist eines der Kernthemen im Metaverse. Aber dabei ist es nicht geblieben. In den vergangenen Monaten beobachten wir eine rasante Entwicklung in diesem Bereich. Erfolgreiche Unternehmen, wie zum Beispiel Nike, Coca-Cola oder Gucci, sorgten im vergangenen Jahr mit ihrem Einstieg ins Metaverse für Aufsehen.
Doch das Metaverse wird nicht nur ein Raum für große Marken und NFTs bleiben, so viel steht fest. Das Metaverse wird Teil der Arbeitswelt sein. Virtuelle Besprechungsräume sind schon jetzt der Anfang. Wir werden immer weniger geschäftlich reisen müssen, um Meetings abzuhalten. Das heißt, Privatleben und Business sollen dort noch mehr verschmelzen. Daran arbeiten bereits heute verschiedene Anbieter.
Digitale Lernwelten erschaffen
Alles, was auf dem Videospielemarkt vorangetrieben wird, können wir uns auch für die Umsetzung moderner Learning Experiences zu Nutze machen. Und das müssen wir sogar, denn die jungen Talente, die in die Unternehmen strömen, sind ganz andere Dinge gewohnt und haben ein völlig anderes Mediennutzungsverhalten. Die Herausforderung ist hier, die Mitarbeitenden motiviert zu halten.
Deshalb ist es für uns als Anbieter von Premium Lerninhalten wichtig, die Bereiche Virtual Reality, Augmented Reality und natürlich 3D Gaming weiter voranzutreiben. Bereits jetzt erschaffen wir ganze digitale Lernwelten für unsere Kunden, die später Teil des Metaverse sein könnten.
Schon heute ist es beispielsweise in der Automobilbranche möglich, völlig losgelöst von Ort und Zeit an einem 3D Objekt etwas Praktisches zu erlernen. Teile von Motoren oder Getrieben müssen dank modernster Technologien nicht mehr haptisch vorhanden sein, um sie zu studieren und ihre Funktionen zu erlernen. Das wird in Zukunft auf weitere Branchen übergehen und die Präsenzzeiten in nahezu allen Berufsgruppen verkürzen.
E-Learning neu denken
Ein weiteres Fokusthema wird es sein, Content, also Lerninhalte, Trainings und Learning Experiences, zu entwickeln, die die Lernenden auch in Zukunft mitreißen und motivieren werden. Das muss nicht immer spielerisch sein, das können auch neue innovative Aktionen und Formate sein. Viele große Unternehmen haben bereits erkannt, dass sie die Trainings und Lerninhalte für die Nutzer anpassen müssen. Der Bedarf ist auf jeden Fall da, E-Learning jetzt noch einmal neu zu denken.
Daher sind für die Zukunft auch adaptive Lernumgebungen ein wichtiges Thema, das wir im Markt beobachten. Bisher hat man vor allem darauf geachtet, dass die Learning Management Systeme über intelligente Schnittstellen verfügen, um Trainings sinnvoll zu verteilen. Skill Management wird aber in Zukunft auch über die Inhalte passieren, denn nicht jeder muss alles lernen. Lernende kommen mit unterschiedlichen Wissensständen in dasselbe Training. Diese Wissensstände abzufragen und mit entsprechenden Tools den Inhalt zu verteilen, ist am besten machbar, wenn auch der Content adaptiv ist.
Weiterbildung muss das verstaubte Image ablegen
In Zukunft könnten persönliche Weiterbildung und berufliche Weiterbildung Hand in Hand gehen. Durch personalisierte Lernpfade in offenen Lernökosystemen könnten dann sämtliche Abschlüsse und Qualifikationen einer Person gesammelt und automatisch hinterlegt werden. Daraus würden sich für sowohl für die Lernenden als auch für Organisationen und Anbieter ganz neue Möglichkeiten ergeben.