Game on, Saarland!
Wie Gamesförderung und Medienregulierung zusammenspielen
Ruth Meyer, Landesmedienanstalt Saar, Bernd Schneider, Game Base Saar
Kurz & Bündig
Nachdem bereits 2018 der Startschuss zur saarländischen Gamesförderung unter dem Namen Game Base Saar fiel, wurde diese 2020 um eine Projektförderung erweitert. Der Landesmedienanstalt Saarland und der Saarland Medien GmbH fällt eine wichtige Doppelrolle zu: Einerseits die Medienregulierung, andererseits die Förderung ansässiger Spieleentwickler und der Ausbau des Sektors. Mit einem 3-Säulenkonzept verfolgt die Game Base Saar ihre Ziele.
„Sage mir, was du spielst, und ich sage dir, wer du bist.“ In diesem Satz steckt viel Wahres. So ist das Spektrum der Spiel-Genres doch ein weites, ebenso wie das ihrer Motive und Potenziale. Spiele folgen seit jeher den Prinzipien Wettkampf, Abenteuer, Chancen, Zufall, Glück. Sie schulen, ob analog oder online, Körper, Geist, Tempo, Geschicklichkeit, strategisches Denken und Reflexe. Die Digitalisierung indes hat das Angebot und den Zugang zu dieser multiplen Spielewelt enorm verbreitert und gleichzeitig die Optionen für exzessives Spielen erhöht.
Die Gamesbranche befindet sich seit einigen Jahren im Aufschwung. Zuletzt erhielt sie durch Corona einen weiteren Schub. Mittlerweile interessieren sich Menschen aller Altersklassen für Videospiele. E-Sport-Events sind zum Livespektakel mit tausenden Zuschauern weltweit geworden, und viele Hobbystreamer übertragen ihr Lieblingsspiel vom heimischen PC hinaus in die Welt. In Deutschland hat der Markt allein im Jahr 2020 einen Sprung von 32 Prozent erlebt [1].
Als Synergieeffekt werden durch den Verkauf der passenden Hardware auch andere Wirtschaftssektoren in IT und Entwicklung angekurbelt. So wird beispielsweise der Kultursektor immer stärker vom Gaming beeinflusst. Man muss hierbei nur an die Vielzahl von Videospielverfilmungen der letzten Jahre wie zum Beispiel Tomb Raider oder Resident Evil denken. Doch bei Spielen geht es schon lange nicht mehr ums bloße „Daddeln“. Neue Genres wie Health Games und Serious Games verfolgen tiefgründigere Ansätze. Wie der Name schon vermuten lässt, steht bei Health Games die Gesundheit der Spielenden im Vordergrund. Es kann sich hier um Spiele handeln, die das Gedächtnis von Demenz-Patienten stärken, oder um Bewegungsspiele, die mit neuen Mechaniken direkt auf die körperliche Betätigung abzielen. Im Bereich der Serious Games geht es um die Vermittlung einer Botschaft. Spiele wie das polnische „This War of Mine“ befassen sich kritisch mit ernsten Themen wie Krieg.