Der Königsweg der Onlinelehre?
Einfluss der digitalen Lehre auf den Menschen
Mechthild Kiegelmann, Stefanie Krämer, Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Kurz & Bündig
Im Zuge der Transformationsprozesse von analoger zu digitaler Lehre sollte ein Blick auf die bisher bereits erfolgreich durchgeführte Online- bzw. Fernlehre geworfen werden. An der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe wird seit Jahren erfolgreich im sogenannten Blended-Learning-Format gelehrt. Forschungsergebnisse zeigen, dass sich Kombinationen aus Online- und Präsenzlehre pädagogisch-psychologisch bewähren.
Der Bedarf an Online-Lernformen wächst immer weiter. Oftmals behalf man sich mit unter Zeitdruck erstellten Notlösungen. Nach einigen Monaten des Übergangs und des Ausprobierens ist es nun an der Zeit, perspektivische Handlungsempfehlungen zu formulieren. Dabei stellt sich die Frage, welcher Lösungsweg auch die individuellen psychologischen Bedürfnisse der Lernenden und Lehrenden miteinbezieht.
Lernen ist nicht einfach nur das Verinnerlichen von Information. Soziale Beziehungen sind zentral für Entwicklungsprozesse und somit auch in Lernumgebungen [1,2]. Zu sagen, eine gute technische Ausstattung sei ein Garant für gelingende Onlinelehre, ist daher naiv. Gelingende Onlinelehre wird vor allem mittels durchdachter Lehrkonzepte, die auf Methoden und Didaktik wissenschaftlichpädagogischen Handelns beruhen, erzielt. Dies bedeutet für die Praxis, dass Lerninhalte aus analogen nicht direkt in digitale Formen eingesetzt werden, sondern durch eine Umstrukturierung des pädagogischen Handelns und Denkens an sich transferiert werden müssen.