Der Blick durch die Konfliktbrille
Wie innerbetriebliche Konflikte für die Weiterentwicklung von Unternehmen genutzt werden
Dorothea Faller, medius GmbH
Kurz & Bündig
Konflikte gehören beruflich wie privat zum Alltag. Sie sind jedoch negativ besetzt, da der Fokus auf destruktiven Anteilen wie Fehlleistungen, Belastungen oder Beschädigungen von Beziehungen liegt. Aber Konflikte haben auch eine andere Seite: Sie machen unterschiedliche Interessen sichtbar und zeigen, dass etwas nicht stimmt und verändert werden muss. Damit sich das positive Potenzial von Konflikten entfalten kann, müssen sie frühzeitig erkannt und konstruktiv ausgetragen werden. Konstruktive Auseinandersetzungen, in denen unterschiedliche Perspektiven und Interessen kontrovers diskutiert werden, sind Motor für Weiterentwicklung.
Zunehmende Komplexität lässt auch die Zahl von Konflikten ansteigen. Damit Unternehmen „konfliktfest“ werden, brauchen sie Strukturen und Kompetenzen, Konflikte frühzeitig zu erkennen, zu bearbeiten und das in ihnen enthaltene Potenzial zur Weiterentwicklung zu nutzen. Denn „nicht der Konflikt ist das Problem, sondern die Art und Weise, wie wir damit umgehen“ (Kurt Faller). Im betrieblichen Alltag werden Konflikte über einen längeren Zeitraum nicht ernst genommen oder ignoriert, bis ein Auslöser zum Handeln zwingt. Ein möglicher Handlungsweg ist die Wirtschaftsmediation. Sie bietet Ansätze, Konflikte strukturiert und lösungsorientiert zu bearbeiten.