Zurück auf den Boden der Tatsachen
Stiftungen als Mittler zwischen Anspruch und Wirklichkeit wissenschaftlicher Politikberatung
Gisela Kubon-Gilke, Evangelische Hochschule Darmstadt
(Titelbild: © AdobeStock | 221776163 | Thomas Reimer)
Kurz und Bündig
Die Politikberatung wird häufig als nutzlos, abgehoben, nicht umsetzbar oder als reines Rechtfertigungsinstrument kritisch gesehen. Dieser scheinbare Widerspruch zwischen wissenschaftlichem Anspruch und der Beratungspraxis ist zwar über polit-ökonomische Analysen erklärbar, er kann aber auch aktiv aufgelöst werden durch zivilgesellschaftliches Engagement und die Arbeit von Vereinigungen wie Stiftungen, die sich explizit das Ziel gesetzt haben, den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis zu beleben.
Wissenschaftliche Beratung der Politik entspricht nicht der naiven Vorstellung, dass aus der Politik ein Problem definiert wird, dem sich Wissenschaftler:innen annehmen und Vorschläge erarbeiten, die dann von der Politik umgesetzt werden. Eigeninteressen und Interessenskonflikte verhindern dies. Damit Politikberatung nicht zum teuren und nutzlosen Rechtfertigungsinstrument degeneriert, können moderierte Begegnungen von Theorie und politischer Praxis – etwa durch die Arbeit von Stiftungen – den Dialog zwischen Wissenschaft und Politik befördern.