Lügenpresse ade!
Über aktuelle Herausforderungen der Qualifizierung im Journalismus
Frank Überall, Deutscher Journalisten-Verband (DJV)
(Titelbild: Adobe Stock | 628189783 | BubertArt)
Kurz und Bündig
Neben handwerklichen, kreativen und inhaltlichen Fähigkeiten muss ein besonderes Augenmerk der Qualifizierung im Journalismus auf der gesellschaftspolitischen und ethischen Rolle des Journalismus liegen. Während der Berufsstand immer mehr unter Beschuss gerät, ist die Reflexion über die eigene Arbeit wichtiger denn je. Dazu gehören Kompetenzen zur Entlarvung von Falschnachrichten und sogenannten „Deep Fakes“. Deshalb muss es Ziel jeglicher Qualifizierung sein, die Professionalität auf allen Ebenen zu fördern. Nur so bleibt der redaktionell gemachte Journalismus aus Sicht des langjährigen Vorsitzenden des Deutschen Journalisten-Verbandes, Frank Überall, unterscheidbar vom allgemeinen „Mediengesumme“.
Es gibt wohl kaum einen Beruf, der derart im Wandel ist wie der Journalismus. Wir merken im privaten Bereich, wie schnell sich unsere Nutzungsgewohnheiten verändern. Kaum jemand setzt noch auf Schallplatten, Röhrenfernseher oder mechanische Schreibmaschinen. Stattdessen haben allgegenwärtige Minicomputer in unsere Hosentasche Einzug gehalten, Sprachassistenten kümmern sich um unseren Alltag, wir vertrauen weltweiten öffentlichen Netzen zuweilen unsere intimsten Gefühle und Meinungen an. Dass sich in dieser rasant verändernden Welt auch die Erwartungen an den Journalismus wandeln, liegt auf der Hand. Lebenslanges Lernen ist gefragt, auch wenn gerade das Festhalten an grundsätzlichen Standards und Werten die Alleinstellung des Journalismus unter dem vielfältigen „Mediengesumme“ im Netz ausmacht.