Augen auf bei der Berufswahl
Mit 360°-Brillen zum richtigen Job
Andreas Weigel, diginetmedia
Kurz & Bündig
Bei über 450 Studiengängen und 330 Ausbildungsberufen ist die Wahl der richtigen Ausbildung für junge Leute schwer. Eine Vielzahl von Beratern, Messen und Broschüren versucht Hilfestellung zu leisten. Zukünftig wird Virtual Reality Standard in der Berufsfindung sein: über VR-Brillen werden Tätigkeiten simuliert, Schüler tauchen in eine Art Mini-Praktikum in ihren vielleicht zukünftigen Beruf ein. Tätigkeiten, die gefährlich, vertraulich oder aus hygienischen Gründen nicht getestet werden können, werden so praxisnah erlebt, und diese Einblicke erleichtern die Berufswahl.
Zukünftige Auszubildende mit Gummibärchen oder Kugelschreibern an Ständen einer Berufsbildungsmesse zu beglücken, gehört eher der Vergangenheit an. Die Zukunft sind Virtual Reality-Brillen die in die Wirklichkeit des Berufs eintauchen und mitmachen lassen. Schüler lernen ihren Beruf in einer virtuellen Realität kennen. Sie stehen neben ihren Kollegen auf dem Dach oder an den Maschinen und können individuell fühlen, ob der Beruf zu ihnen passt.
Gute Schulbildung sollte so sein, dass die Schüler nicht nur der Schule wegen lernen, sondern für sich selbst. Das heißt, sie sollten im besten Falle Interesse an dem haben, was sie lernen. Häufig werden Interesse und Neugierde als die eigentlichen und wichtigsten Formen der Intelligenz und als Treiber für Erfindungen und Innovationen gesehen. Konnte bei einem Schüler Neugierde für ein Thema geweckt werden, soll über dieses Thema Wissen erlangt werden, das nach Möglichkeit direkt angewendet und ausprobiert wird. So entwickelt der Schüler neue Kompetenzen. Er hat also für sein Leben gelernt und nicht nur, weil es auf dem Lehrplan steht. Aber eine gute Grundbildung und vielseitige Kompetenzen sind noch mehr. Sie sind der Eintritt in das Berufsleben, entweder über eine Ausbildung oder über eine weiterführende Bildung, wie ein Hochschulstudium oder eine duale Ausbildung. Viel zu selten wird allerdings bei der Berufswahl die Frage gestellt, ob die Schüler und Schülerinnen lernen, wie sie den für sie richtigen Beruf oder ihre Ausbildung aussuchen. Viele Entscheidungen bei der Berufswahl sind auch heute noch durch das Umfeld der Familie und Freunde geprägt: das, was die Eltern oder Geschwister gemacht haben und empfehlen, wird entweder nachgeahmt, oder es wird kategorisch abgelehnt. Ob die Annahme oder Ablehnung der bekannten Berufe aus dem Umfeld aber zu dem jeweiligen Schulabgänger oder der