Grüner Wasserstoff:
Zwischen Vision und Wirklichkeit
Adrian Odenweller, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) im Gespräch mit Milena Milivojevic, IM+io

(Titelbild: © AdobStock | 1123415442 | M Jesus)
Kurz und Bündig
Wasserstoff wird in der Industrie und im Langstreckenverkehr als Schlüsseltech-nologie der Energiewende gehandelt. Er kann fossile Energieträger ersetzen, steht aber in Konkurrenz zu Alternativen wie Elektrifizierung und Biokraftstoffen. Hohe Kosten, geringe Nachfrage und regulatorische Unsicherheiten bremsen derzeit seinen Markthochlauf. Experten fordern gezielte Förderung und einen hohen CO₂-Preis, um Wasserstoff in spezifischen
Nischen effizient und nachhaltig nutzbar zu machen.
Wasserstoff wird oft als Hoffnungsträger der Energiewende gehandelt. Er soll fossile Energieträger ersetzen, die Industrie nachhaltiger machen und schwer elektrifizierbare Bereiche wie den Flug- und Schiffsverkehr revolutionieren. Doch die Realität ist komplizierter: Hohe Produktionskosten, unklare Regularien und eine begrenzte Nachfrage stellen die Wasserstoffwirtschaft vor enorme Herausforderungen. Gleichzeitig zeigt sich, dass Wasserstoff in vielen Sektoren mit anderen Technologien konkurriert. Wie realistisch sind die Hoffnungen, die in Wasserstoff gesetzt werden? Welche politischen Weichenstellungen sind nötig, um den Energieträger sinnvoll in das Energiesystem zu integrieren?