Endgegner Vergangenheit
Computerspiele als digitale Erinnerungskultur
Christian Huberts, Stiftung Digitale Spielekultur
Kurz & Bündig
Nicht erst durch die Corona-Pandemie stehen erinnerungskulturelle Institutionen wie Gedenkstätten und Museen vor der großen Herausforderung, gerade jüngere Menschen mit ihren Bildungsangeboten zu erreichen. Computerspiele bieten hier als genuin digitale und über einzelne Zielgruppen hinaus populäre Kulturform ein besonderes Potenzial, das sich mitgestalten und nutzen lässt. Immer mehr Games zeigen, dass sie Vergangenheit sensibel aufgreifen können und so einen ernstzunehmenden Beitrag zur Erinnerungskultur leisten.
Bereits seit mehr als einem Jahr sorgt nun schon eine weltweite Pandemie für weitgehende Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Auch Einrichtungen der Erinnerungskultur sind davon betroffen. Gedenkstätten und Museen müssen geschlossen bleiben, und Gedenktage werden abgesagt oder in digitale Räume verlegt. Tatsächlich lässt sich jedoch gerade in diesen Möglichkeitsräumen des Internets eine positive Aufbruchsstimmung beobachten. Virtuelle Ausstellungen werden eröffnet und mit allen Potenzialen sozialer Medien gespielt. Auch Computerspiele sind in Zeiten von Social Distancing populärer denn je. Sie ermöglichen das gemeinsame und aktive Entdecken neuer Welten und Perspektiven.