Vertrauen verschreiben
Das digitale Trugbild der Arztbewertungen
Julian Wangler und Michael Jansky, Universitätsmedizin Mainz
(Titelbild: Adobe Stock | 528643171 | meeboonstudio)
Kurz und Bündig
Obgleich viele Nutzer:innen davon überzeugt sind, dass Online-Arztbewertungen eine realistische Einschätzung über die zur Verfügung stehenden Ärzt:innen ermöglichen, liefert die Befragung klare Hinweise, dass Arztbewertungsportale ein verzerrtes Bild der Realität generieren. Aufgrund der Überzahl negativer Bewertungen, plädieren Mediziner:innen für einen vorgeschalteten Filteralgorithmus, der helfen würde, die Transparenz zu erhöhen und Bewertungen entsprechend besser einordnen zu können.
Studien zeigen, dass Arztbewertungsportale inzwischen von vielen Patientinnen und Patienten genutzt werden, um sich über Mediziner:innen zu informieren, diese auszuwählen und ihr Feedback zu einer Behandlung abzugeben. Ergebnisse einer Onlinebefragung liefern allerdings deutliche Hinweise darauf, dass Online-Arztbewertungen durch Verzerrungen gekennzeichnet sind. Dies gilt für die Bewertungstendenz ebenso wie für die konkreten thematischen Anlässe, unter denen Bewertungen vorgenommen werden.
Untersuchungen konnten zeigen, dass die Nutzer:innen solcher Seiten