Grüne Wärme:
Wie Energiespeicherung die Dekarbonisierung vorantreibt
Martin Schichtel, Kraftblock

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Kurz und Bündig
Klimaneutral produzieren heißt für die Industrie Elektrifizierung. Der günstige Preis von Sonne und Wind unterstützt diese Richtung, mit ihm kommt jedoch der Bedarf für Energiespeicher. In der Industrie ist Energie vor allem Wärme, und die wird am besten auch als Wärme gespeichert. Strom oder industrielle Abwärme kann sinnvoll auf Hochtemperatur gespeichert werden, um fossile Brennstoffe zu ersetzen und die Energieeffizienz zu erhöhen. Das kann in der Automobilindustrie in der kompletten Lieferkette helfen: von der Stahlerzeugung über Aluminiumguss bis zur Trocknung der Lackierung.
Die deutsche Industrie macht sich auf den Weg, klimaneutral zu produzieren. Dabei stolpert sie über ihr größtes Problem: Wärmeerzeugung grün zu gestalten. Da Wasserstoff zu teuer oder nicht vorhanden ist und Bioenergie sich nur schwer skalieren lässt, rückt die Elektrifizierung in den Fokus der Bemühungen. Weil mit dem günstigen Strom aus Sonne und Wind auch volatile Erzeugung einhergeht, wird Elektrifizierung nur noch mit Speicher gedacht. Für die Wärmeprozesse sind die benötigten Kapazitäten und Effizienz allerdings nicht bei Batterien zu finden. Hier kommen thermische Speicher für die Industrie auf den Plan.