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In Krisenzeiten ist digitale Disruption notwendige Businessstrategie
Florian Ploner, Deloitte
Kurz & Bündig
Die Digitale Transformation ist auch durch die aktuell bestehende Krise nicht aufzuhalten. Für Unternehmen ist es daher essenziell, sich weiter auf Möglichkeiten der Innovation zu konzentrieren. Um dies zu erreichen, müssen verschiedene Herausforderungen bewältigt werden. Der Übergang von operativer Exzellenz zu transformativer Innovation wird in Zukunft eine der wichtigsten Aufgaben von Führungskräften sein. Um langfristig erfolgreich sein zu können, müssen Denkweisen angepasst und entsprechende Unternehmenskulturen geschaffen werden.
Die Ereignisse im Zusammenhang mit Corona haben im vergangenen Jahr zu erheblichen Verschiebungen in der globalen Wirtschaft geführt. Gerade in Krisenzeiten neigen viele Unternehmen dazu, sich nicht nach vorne zu bewegen und den Status quo zu verteidigen. Aber genau dieser Ansatz kann mittel- und langfristig dazu führen, dass sie durch disruptive Veränderungen unter die Räder kommen – insbesondere, wenn sie bei ihrer Digitalen Transformation den Anschluss zu den Mitbewerbern verlieren. Daher ist es für Unternehmen heute wichtiger denn je, sich auf die Innovation bestehender und neuer Services und Produkte zu konzentrieren und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Das ermöglicht ihnen, gerade jetzt in einem sich schnell wandelnden Umfeld, erfolgreich zu sein.
Seit März 2020 befinden sich Unternehmen der verarbeitenden Industrie im Ausnahmezustand – von der Produktion über die Lieferkette bis hin zum Service sind alle Unternehmensbereiche betroffen. Die Krise spiegelt sich auch in den blanken Zahlen wider: Laut Angaben des Statistischen Bundesamts sank die Produktion im Maschinen- und Anlagenbau in den ersten zehn Monaten im Jahr 2020 um 13,1 Prozent [1]. Prognosen für dieses Jahr, ob optimistisch oder pessimistisch, sind schwer zu treffen. Das hohe Maß an Unsicherheit in der globalen Wirtschaft trifft den Maschinen- und Anlagenbau in besonderer Weise. Diese Unsicherheit wirkt sich schließlich unmittelbar auch auf das Investitionsverhalten aus. In einer im Herbst 2020 durchgeführten „Smart Manufacturing“ Studie von Deloitte [2] gaben viele Führungskräfte der verarbeitenden Industrie an, in der aktuellen Krise Investitionen in digitale und innovative Initiativen rund um Smart Factory angesichts der angespannten Lage auszusetzen.