Auf zwei Rädern zum Erfolg
Sportorientiertes Teambuilding virtuell und im Wald
Heiko Weckmüller, Hochschule Koblenz, Lothar Sobotta, Die Dranbleiber GmbH
Kurz & Bündig
Effektive Maßnahmen zur Team- und Organisationsentwicklung leben von der unmittelbaren physischen Interaktion. In der Pandemie ist dies nicht möglich. Nach der Pandemie können auch hier -analog zu Blended-Learning Konzepten in der Weiterbildung- hybride Formate genutzt werden. Ein Beispiel zeigt, wie dies sogar bei sportorientierten, d.h. extrem physisch ausgerichteten Team-Entwicklungsmaßnahmen praktisch umgesetzt werden kann.
Gamification und Digitalisierung waren bis Anfang 2020 wesentliche Innovationstreiber in der Personal- und Organisationsentwicklung. In der Pandemie wurden dann aber viele geplante Maßnahmen mit Verweis auf Kontaktbeschränkungen abgesagt. Jetzt stellt sich die Frage neu, wie durch die intelligente Verzahnung digitaler und analoger Elemente Spaß und Lernerfolg gefördert werden können.
Der Markt für digitale Personalentwicklung war über viele Jahre hinweg von überdurchschnittlichen Wachstumsraten geprägt [1]. Auswertungen des IAB-Betriebspanels zeigen zudem, dass bereits im Jahr 2016 ca. 40% der Betriebe in Deutschland digitale Medien oder E-Learning in der Personalentwicklung nutzen [2]. Um so überraschender war vor diesem Hintergrund der Rückgang der Weiterbildungsaktivitäten 2020: Ca. 60% der Unternehmen haben Weiterbildungmaßnahmen abgesagt. Hauptbegründung sind die geltenden Kontaktbeschränkungen [3].
Offensichtlich war die Digitalisierung auch in den Betrieben nicht so weit fortgeschritten, dass eine Umstellung auf virtuelle Formate einfach umsetzbar gewesen wäre. Vielleicht fehlte auch einfach nur der Glaube an die Effektivität digitaler Lernformate. Gamification, d.h. die Integration typischer Elemente aus Unterhaltungsspielen in den Weiterbildungskontext, ist als weiterer Trend auszumachen, der allerdings formatunabhängig, d.h. sowohl digital als auch analog, umsetzbar ist. Können und sollen diese beiden Trends Digitalisierung und Gamification auch in einer Welt mit Kontaktbeschränkungen sinnvoll kombiniert werden? Wir wollen in diesem Beitrag aufzeigen, wie eine intelligente Verknüpfung aussehen kann. Wir wählen hierbei ein Anwendungsbeispiel, sportorientierte Teamentwicklung, bei dem der Verzicht auf unmittelbare physische Interaktion zunächst undenkbar erscheint: Zum einen erfordert die Interaktion im Team verbale und non-verbale Kommunikation in besonderem Maße. Zum anderen sind sportorientierte Gamifikationelemente durch physische Anstrengung geprägt. Bevor wir auf die beispielhafte Umsetzung eingehen, beschäftigen wir uns zunächst mit der wissenschaftlichen Evidenz: Welche Formate fördern den Erfolg? Wir gehen hierbei auf die Evidenz einerseits zu virtueller und hybrider Weiterbildung und andererseits zu sportorientierten Elementen der Teamentwicklung ein.