Digital & gesund?
Der Mensch und seine Gesundheit im Fokus der digitalen Arbeitswelt
im Gespräch mit Antonia Schöller, Expertin für psychische Gesundheit
(Titelbild © AdobeStock |295380679| paul_craft)
Kurz & Bündig
In der digitalen Arbeitswelt kommt es zu einer Verschmelzung von Privatem und Arbeit. Damit die psychische Gesundheit der Arbeitenden in diesem Umfeld erhalten bleibt, braucht es einen hohen Grad an Selbstmanagementfähigkeit. Arbeitende müssen in der Lage sein zu entscheiden, was ihnen wichtig ist. Gleichzeitig spielen das betriebliche Gesundheitsmanagement und die Unternehmenskultur eine entscheidende Rolle für die mentale Gesundheit in der digitalen Arbeitswelt.
Die Digitalisierung verändert unseren Arbeitsalltag. Ein Nebeneffekt dieses Fortschrittes sind Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Arbeitenden. Daher ist es wichtig, den Betroffenen Hilfestellung zum Erhalt der mentalen Gesundheit unter Berücksichtigung von Beruf und Leben zu geben. Im Interview skizziert Antonia Schöller die Problematiken der Digitalisierung für die psychische Gesundheit und zeigt, wie der Mensch sein mentales Wohlergehen in der digitalen Arbeitswelt stärken kann.
Im Fokus unseres Gesprächs stehen der Mensch und seine psychische Gesundheit im Kontext der digitalen Arbeitswelt. Zunächst aber ganz generell, Frau Schöller, wie nehmen Sie die Digitalisierung und den Einfluss, den sie auf Menschen hat, wahr?
AS: Ich finde, die Digitalisierung ist erst einmal wunderbar, weil sie einen großen Mehrwert mit sich bringt. Jobs, die sehr repetitiv sind, die nicht viel Kreativität brauchen, werden ersetzt durch Maschinen und neue Technologien. Das heißt, es bleiben mehr Jobs, die Empathie, Intuition und Kreativität brauchen und das sind Dinge, die erfüllend sein können für Menschen, die sich damit beschäftigen. Natürlich hat das Ganze auch Auswirkungen auf die Arbeitsabläufe, auf die Prozesse und Strukturen und da ist eben die Frage, wie wir mit der Digitalisierung umgehen. Denn es klappt nicht, einfach alles im Zuge der Digitalisierung umzustellen, die Menschen in Ihrer Entwicklung aber nicht mitzunehmen.
Denn daraus entstehen gesundheitliche Probleme. Deswegen finde ich, die Digitalisierung hat sehr viel Potenzial für jeden und jede Einzelne von uns, aber wir müssen uns fragen, wie wir diese Veränderungen möglichst menschennah gestalten.