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Wie zellfreie Moleküle das Böse bekämpfen
Patrick Grossmann, Invitris im Gespräch mit Milena Milivojevic, IM+io

(Titelbild: © AdobStock | 1169322085 | Abdul )
Kurz und Bündig
Ein zellfreies System ermöglicht die synthetische Herstellung von Phagen, Antikörpern und anderen Wirkstoffen. Die Technologie basiert auf DNA-Information, die in kontrollierter Umgebung zu funktionalen Molekülen umgesetzt wird. Künstliche Intelligenz unterstützt bei der Optimierung von Reaktionen und Auswahl wirksamer Moleküle. Ziel ist die Entwicklung personalisierter Therapien mit hoher Präzision – auch über medizinische Anwendungen hinaus.
Nicht jede Antwort auf medizinische Herausforderungen liegt im Mehr – mehr Medikamente, mehr Aufwand, mehr Zeit. Manchmal liegt sie im Weniger: Weniger Zellen, weniger Reibung, weniger Ungewissheit. Zellfreie Systeme setzen genau dort an. Sie verzichten auf das biologische Wachstum und greifen direkt auf die molekulare Maschinerie zu – eine Art präziser Shortcut zur Wirkstoffentwicklung. Was dabei entsteht, ist nicht nur schneller verfügbar, sondern auch exakt auf den jeweiligen Fall abgestimmt. Könnte genau das der Hebel sein, um den wachsenden Bedrohungen durch Resistenzen und Individualerkrankungen zu begegnen?