Viele Berater, ein Advisor
Warum Deutschland einen Chief Scientific Advisor braucht
Norbert Arnold, Konrad-Adenauer-Stiftung
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Kurz und Bündig
In der Corona-Pandemie ist die Bedeutung wissenschaftlicher Politikberatung deutlich geworden. Vieles hat gut funktioniert, anderes muss verbessert werden. Eine oder ein Chief Scientific Advisor könnte an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik die Zusammenarbeit beider Bereiche verbessern – als kompetenter Wissenschaftsmanager mit starkem Rückhalt in der Wissenschaft und vertrauensvollem Zugang in der Politik.
Es existieren gute Kontakte zwischen Wissenschaft und Politik, und auf den ersten Blick scheint der Informations- und Meinungsaustausch zu funktionieren. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich Verbesserungsbedarf in der wissenschaftlichen Politikberatung. Viele gesellschaftliche Herausforderungen haben einen (natur) wissenschaftlichen Hintergrund; ihre Bewältigung benötigt also wissenschaftliches Know-how. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat die Stärken und Schwächen des deutschen Beratungssystems offengelegt. Hinzu kommt, dass wissenschaftliches Wissen eine essentielle Voraussetzung für Innovationen und damit für wirtschaftliche Prosperität ist. Politik muss daher Forschung und Entwicklung stärken. Um dies zu erreichen, braucht es den Rat aus der Wissenschaft sowie enge Kontakte zur Politik. Ein(e) Chief Scientific Advisor wäre eine sinnvolle Ergänzung des bestehenden Beratungssystems.