Crowd Innovation und die Frage nach der Qualität
Catharina van Delden, Philipp Jeltsch, Innosabi
Kurz und bündig:
Qualität im Handel heißt nicht nur gute Waren pünktlich liefern. Im besten Fall ist Qualität ein Teil der Unternehmenskultur, der laufend und dynamisch sich den Kundenwünschen im Spiegel des Zeitgeists anpasst. Für die Gruppe der informierten Käufer ist seine Produktwahl eine bewusste Entscheidung. Heute sind sehr hohe Transparenz über Produktinhalte, Lieferketten oder Produktionsweisen gefragt. Dies ist nur mit digitalen Technologien möglich. Software und Apps im Zusammenspiel mit Kooperationen und Innovationen sind die Erfolgsrezepte für den unterschätzen Faktor Qualität im Handel.
Kaum ein anderer Begriff hat die Diskurse im Innovationsmanagement in den letzten Jahren so stark geprägt wie die „Crowd“. Quer durch alle Branchen lässt sich der Trend beobachten, dass immer mehr Unterneh-men auf Initiativen setzen, die auf verschiedenste Art und Weise die Po-tenziale einer Schwarmintelligenz anzapfen und für Innovationsprojekte nutzbar machen. Aber so unterschiedlich die einzelnen Vorhaben auch aufgestellt sind – sie eint alle die gleiche Herausforderung: Wie lässt sich die große Menge an Ideen und Daten aus Crowd Innovation Projekten in qualitativ hochwertige und vor allem umsetzbare Ergebnisse überführen?
Durch die Einbindung einer Crowd in ihre In-novations- und Entwicklungsprozesse haben sich viele Unternehmen in den letzten Jahren einen völlig neuen Zugang zu Ideen, Wissensbeständen und Fähigkeiten geschaffen. Entlang der Wertschöpfungskette wird je nach Anwendungsfall die gesamte Bandbreite an Unternehmensfunktionen durch spezifische Initiativen unterstützt und gefördert. Populär sind vor allem Kollaborationsprojekte, die darauf abzielen, neue Produkte und Dienstleistungen gemein-sam mit vielen Endkunden zu konzipieren. Ein Beispiel ist das Ideenlabor der Postbank. Hier werden die Insights der Crowd genutzt, um über diverse Feedbackmechanismen Anforderungen und Bedürfnisse zu identifizieren und direkt in die Produktentwicklung zu übertragen. Offen und kundennah soll es mit der neuen Methode werden, digital und schnell sowieso. Denn allen voran die Geschwindigkeit, mit der neue Technologien, Trends und Kundenbedürfnisse mittlerweile auf kommen, steht im direkten Gegensatz zu