Kurz & Bündig
Systematisierte Verhandlungen können aus spieltheoretischer Sicht dabei helfen, soziale, ökonomische und ökologische Kriterien in Preisverhandlungen miteinzubeziehen. Zum Beispiel, indem in Verhandlungen eine transparente und vorab verabredete BonusMalus-Rechnung miteinbezogen wird, mit deren Hilfe Konkurrenten um den Zuschlag in einem offenen Auktionssystem in Wettbewerb zueinander treten.
Im Fahrwasser der aktuellen Klimaschutzdebatte sehen sich Unternehmen unter Druck, auch im Einkauf auf Faktoren wie Ökologie und Sozialverträglichkeit zu achten. Wie aber können diese in eine anstehende Verhandlung mit Kunden oder Zulieferern miteinbezogen werden? Klar ist, dass Verhandlungen vorab strukturiert und systematisiert werden wollen, wenn diese Kriterien eine Rolle spielen sollen.
Green Deal“ ist nicht nur der Name des Klimaschutzprogramms der neuen EUKommission, er steht auch dafür, dass viele Unternehmen in ihren Entscheidungsprozessen neue Karten (New Deal) ausgeben müssen. So ist Verhandeln unter dem Druck der öffentlichen Klimaschutzdebatte zu einer komplexen Managementaufgabe geworden, in der eine systematische, spieltheoretisch fundierte Herangehensweise gefordert ist. Überlegungen zu gesetzlichen Vorgaben für internationale Lieferketten, wie sie aktuell von der Bundesregierung angestellt werden, werden in absehbarer Zeit noch mehr Druck auf bestehende Partnerschaften und Lieferantenbeziehungen ausüben.
Allerdings ist es schon eine Verkürzung der Betrachtung, wenn in den Verhandlungssituationen der Blick einseitig auf die Aspekte von Umwelt-