Langsamer, smarter, sparsamer?
Warum Geschwindigkeit über Effizienz entscheidet
Thomas Grube, Edgar Jungblut, Forschungszentrum Jülich GmbH

(Titelbild: © AdobeStock | 813844912 | Anton Salnikov)
Kurz und Bündig
Automatisierte Fahrzeuge beeinflussen den Energiebedarf auf unterschiedliche Weise. Lkw profitieren von einer gleichmäßigeren Fahrweise und reduzierter Geschwindigkeit: Eine durch den Wegfall der Lenkpausen und Ruhezeiten prinzipiell mögliche Senkung von 90 auf 70 km/h führt zu einem um rund 15 Prozent geringeren Energiebedarf. Bei Pkw hingegen steigt der Verbrauch durch die Zusatzleistung der Automatisierungssysteme. Im Stadtverkehr erhöht sich der Energiebedarf um bis zu 32 Prozent. Selbst eine reduzierte Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und optimierte Stopps können den Mehrverbrauch nicht ausgleichen. Dies könnte den Nutzen des automatisierten Fahrens stark einschränken.
Die nächtliche Autobahn zieht sich endlos dahin, und mit jedem Kilometer schwindet die Aufmerksamkeit. Doch solche monotonen Aufgabe könnten bald autonome Steuerungssysteme im Fahrzeug übernehmen. Die Fahrenden werden entlastet und die Fahrweise wird gleichmäßiger. Solche Technologien sollen den Energiebedarf senken, aber welche Faktoren bestimmen eigentlich den Energiebedarf automatisierter Fahrzeuge, und wo liegen die größten Herausforderungen?