Kurz & Bündig
Von 2019 auf 2020 stiegen die Umsätze im Onlinehandel um fast ein Viertel, Plattformen wie Amazon haben ihren Anteil daran auf mehr als 50 Prozent ausgebaut. Gleichzeitig sehen sich knapp 60 Prozent der Einzelhändler in ihrer unternehmerischen Existenz bedroht. 25 Jahre nach dem Start des kommerziellen Internets gibt es also wenige Gewinner und sehr viele Verlierer.
Wie sich das ändern kann, beschreibt Christian Hasselbring – Mitgründer der Pro-bono-Initiative wir-liefern.org, die den Handel seit dem ersten Lockdown unterstützt.
Lebendige Innenstädte und die vielfältige urbane Lebenskultur sind elementare Bestandteile unseres gesellschaftlichen Miteinanders. Für städtische Ökosysteme, die Begegnungen ermöglichen, Arbeits- und Ausbildungsplätze bereitstellen und zum Verweilen einladen, spielt der lokale Handel eine zentrale Rolle. Verschwindet die Vielfalt an kleinen Läden, Restaurants und Dienstleistern, nimmt das Straßen und Plätzen ihre Anziehungskraft und fördert die Vereinzelung der Menschen.
Dem will die im April 2020 gestartete Plattform wir-liefern.org etwas entgegensetzen: Der lokale Handel benötigt in der Corona-Krise Soforthilfe und darüber hinaus langfristige Unterstützung bei der Digitalisierung. Wie hoch der Bedarf ist, wie gering die digitale Reife vieler Händler und wie sehr die Politik innovativen Ansätzen die Unterstützung verweigert, haben die vergangenen 15 Monate Arbeit an der virtuellen Fußgängerzone teils schmerzlich aufgezeigt.