Kurz & Bündig
Digitale Bildung ist Kompetenzvermittlung, und Kompetenzen sind immer individuell zu sehen, weil jeder Schüler das Wissen anders aufnimmt und verarbeitet. Die Bildung der Zukunft muss den Schüler vom Lern-Konsumenten zum Produzenten zu machen. Das Bauen von einfachen Robotern im Unterricht oder in der Projektarbeit ermöglicht es den Schülern, sich je nach individueller Neigung einzubringen und unterschiedliche Kompetenzen wie Wissen, Fähigkeit, Verstehen, Können, Handeln, Erfahrung und Motivation in einem hochaktuellen Thema wie der Robotik zu entwickeln.
„Lerngröße 1“ im Kontext der Digitalisierung heißt, dass sich das Lehren und Lernen individueller auf die unterschiedlichen Schüler zuschneiden lässt und diese aktiv in den Lernprozess einbezogen werden können, um gleichzeitig den Lernerfolg zu erhöhen. Das Bauen von Robotern im Unterricht, zum Beispiel über LEGO Mindstorms, verbindet theoretisches Wissen und die praktische, individuelle Umsetzung.
Im Jahr 2018 haben politische Entscheidungsgremien die Absicht bekundet, die Digitalisierung in den deutschen Schulen mit fünf Milliarden Euro zu fördern [1]. 2019 stimmte der Bundesrat nach dem Bundestag der Änderung des Grundgesetzartikels Art. 104c zu, womit der „Digitalpakt Schule“ endgültig beschlossen war. Zum 17. Mai 2019 trat die „Verwaltungsvereinbarung DigitalPakt Schule 2019 bis 2024“ schließlich nach Unterzeichnung durch alle Ländervertreter und Bundesministerin Anja Karliczek für die Bundesrepublik Deutschland in Kraft [2]. Rechnet man die bewilligten fünf Milliarden Euro Gesamtsumme auf die rund 40.000 Schulen in Deutschland um, so entfallen im Durchschnitt 120.000 Euro auf jede einzelne Einrichtung. In den Bundesländern wurden nun in der ersten Jahreshälfte 2020 komplexe Medienentwicklungspläne, Digitalisierungskonzepte und Förderanträge entwickelt, sodass zukünftig klassische Kreidetafeln durch interaktive White- boards, Schulbücher durch Tablets und nicht selten Werkbänke durch Roboter-Bausätze ersetzt werden können. Die Schuldigitalisierung wird jedoch nicht allein von der Fördersumme bestimmt. Zahlreiche Interessengruppen wirken auf die Institution Schule ein: Schulträger, Eltern, Förderverein, Lehrer und Lehrerinnen, Schüler und Schülerinnen und noch weitere. Es ergeben sich teilweise sehr unterschiedliche Realisierungsansätze, um Schule fit für das 21. Jahrhundert zu machen. Einer dieser Ansätze ist das Lernen am Beispiel der Robotik, die insbesondere auch individuelles Lernen ermöglicht.