eine Fliege im Hologramm- und Drahtgitterstil

Digitalisierung als Wachstumstreiber für aufstrebende Märkte

Urs Liebau, Jana Smolka, Tom Patzwald, August-Wilhelm Scheer Institut
Die Digitalisierung eröffnet neue Chancen für nachhaltige Ernährungssysteme, insbesondere in aufstrebenden Märkten. Alternative Proteine wie Insekten bieten ökologische Vorteile, doch bisher fehlt es an skalierbaren digitalen Lösungen. Mit Grow Detect AI wird die Insektenzucht durch Künstliche Intelligenz, Sensorik und Blockchain effizienter, transparenter und ressourcenschonender. Technologien wie InsectCounting und Insectpassport ermöglichen präzise Produktionsplanung und erhöhen das Vertrauen der Konsumierenden. So kann Digitalisierung nicht nur die Lebensmittelproduktion revolutionieren, sondern auch den Wandel hin zu einer klima- und biodiversitätsfreundlichen Ernährung beschleunigen.

Ökologisches Kleinplanetenkonzept, ökologisches Bild, grüne Erde

Ernte 2.0: Wenn Reststoffe zu Ressourcen werden

Michael Zavrel, Technische Universität München
Die Nutzung von Agrarreststoffen als nachhaltige Rohstoffquelle bietet großes Potenzial zur Reduktion von Treibhausgasen und zur Entkopplung von fossilen Ressourcen. Statt wertvolle Anbauflächen für die Kunststoff- oder Kraftstoffproduktion zu beanspruchen, können pflanzliche Reststoffe wie Stroh oder Zuckerrohr-Bagasse sinnvoll verwertet werden. Biotechnologische Verfahren ermöglichen es, die in diesen Reststoffen enthaltenen Zucker der zweiten Generation in Biokunststoffe, Enzyme oder Biokraftstoffe umzuwandeln. Dabei helfen moderne Technologien wie Soft-Sensoren und Künstliche Intelligenz, die Prozesse effizient und flexibel zu steuern. Für eine erfolgreiche Umsetzung im industriellen Maßstab sind frühzeitige Analysen und eine praxisnahe Testung entscheidend.

Kreative Wissenschaftler arbeiten in modernen Labors mit innovativen Forschungstechniken und fortschrittlicher Technologie.

Mission Possible: Ein Enzym verlässt den Naturpfad

Helena Schulz-Mirbach, Philipp Wichmann, Ari Satanowski, Max Planck Institute for Terrestrial Microbiology im Gespräch mit Milena Milivojevic, IM+io
Das Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung künstlich hergestellter Enzyme, die natürliche Stoffwechselprozesse gezielt erweitern oder verbessern. Ziel ist es, CO₂ mithilfe mikrobieller Systeme effizient zu fixieren und in wertvolle Produkte wie Bioplastik-Vorläufer umzuwandeln. Dabei werden Enzyme nicht nur angepasst, sondern komplett neu entworfen – mithilfe theoretischer Modelle, Laborexperimenten und Screening in lebenden Zellen. Der Designprozess folgt einem strukturierten Workflow vom Reagenzglas bis zur Anwendung in Bakterien. Künstliche Intelligenz spielt dabei zunehmend eine Rolle, um potenzielle Verbesserungen vorherzusagen und schneller umzusetzen.

Technologie trifft Natur eine mechanisierte Tomate Studio-Kulisse surreale Komposition Nahaufnahme

Zwischen Zahnrad und Zelle: Bioprozesse als Teil industrieller Wertschöpfung

Arber Shoshi, Maximilian Dörr, Yannick Baumgarten, Robert Miehe, Thomas Bauernhansl, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
Die biologische Transformation markiert einen grundlegenden Wandel in der industriellen Wertschöpfung. Sie verbindet biologische Prinzipien mit digitalen Technologien und ermöglicht dadurch nachhaltige, adaptive und dezentrale Produktionssysteme. Biointelligente Systeme, die auf lebenden Komponenten basieren und automatisiert gesteuert werden, stehen dabei im Mittelpunkt. Durch den gezielten Einsatz von Sensorik, Robotik und Künstlicher Intelligenz entsteht eine neue industrielle Logik. Unternehmen, die diesen Wandel frühzeitig gestalten, sichern nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sondern erschließen auch neue Märkte und Innovationspotenziale.

auto_awesome Meintest du: A futuristic wearable device projects colorful data patterns on a hand, showcasing technology integration with health monitoring. 131 / 5.000 Ein futuristisches tragbares Gerät projiziert bunte Datenmuster auf eine Hand und demonstriert so die Integration der Technologie in die Gesundheitsüberwachung

Sweat Signals: What Your Skin Knows Before You Do

Chang-Ho Han, KIST Europe
Modern microfluidic biosensors allow the analysis of the body’s chemical signals through the skin—without needles or lab tests. These wearable devices use tiny channels and specialized sensors to detect biomarkers in sweat or other skin fluids. They can track values like glucose, electrolytes, or stress hormones in real time and display the results via a connected app. Applications include diabetes management, athletic performance monitoring, and smart wound care. Despite their potential, challenges remain in calibration, power supply, and data privacy.

Geschäftsleute bauen Business-Brückenpuzzle

KI in Unternehmen: Vom Experiment zur Notwendigkeit

Isabell M. Welpe, TUM, Mario Pofahl, Linklaters
Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen entwickelt sich von einem experimentellen Ansatz zu einer strategischen Notwendigkeit. Laut einer aktuellen Studie von Linklaters und der TU München erwarten Unternehmen erhebliche Auswirkungen auf Geschäftsmodelle, Effizienz und Entscheidungsprozesse. Besonders generative KI wird als potenzieller Treiber für Produktivitätssteigerungen, neue Angebote und Kosteneinsparungen gesehen. Gleichzeitig stellen Datenschutz, rechtliche Unsicherheiten und fehlende KI-Kompetenzen große Herausforderungen dar. Die Studie zeigt, dass langfristiger Erfolg nur durch Investitionen in IT-Infrastruktur, Weiterbildung und kulturellen Wandel möglich ist.